Gelsenkirchen. . Zwei Studenten der Sportwissenschaften an der Ruhruniversität Bochum haben in der KiTa Wiehagen gerade eben sechs Wochen lang den „Praxistest“ gemacht. Sie sind mit den Kindern auf eine Weltreise über die Kontinente gegangen und dabei haben sich alle ganz viel bewegt. Test gelungen.

Es ist Punkt 14 Uhr und die Kinder kommen begeistert in die Turnhalle gestürmt. „Was machen wir heute?“, wollen sie von „Felix“ und „Paddy“ wissen. Die beiden jungen Männer sind Studenten der Sportwissenschaft an der Ruhruniversität Bochum und durchlaufen in der KiTa Wiehagen gerade quasi den „Praxistest“.

Patrick Hnatyk und Felix Becker haben im Laufe ihres Studiums eine Menge theoretisches Wissen gesammelt, beispielsweise über Muskelgruppen und wie man sie stärkt. Dieses Wissen jetzt auch umzusetzen und dann noch an einer Gruppe von Kindern, ist eine besondere Herausforderung.

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Kinder gehen auf Weltreise über die Kontinente

Dafür haben sich die beiden Studenten etwas besonders ausgedacht, nämlich eine Weltreise. „Wir machen Bewegungsreisen über die Kontinente mit den Kinder. Dabei werden alle Muskelgruppe spielerisch gestärkt. Heute ist die Antarktis dran.“, berichtet der 29-jährige Patrick.

Zwischen Grusel und Faszination lachen sich die Mädchen und Jungen zwischen vier und sechs Jahren fast schlapp, als die beiden Studenten gefährliche Eisbären mimen und versuchen, die Kinder fangen und zu fressen. „Nicht in echt“, versichert Felix, als einer ruft: „Ich habe Angst.“

Auf einer „Eisscholle“ das Gleichgewicht halten

Garnicht so einfach, auf der wackeligen Turnmatte das Gleichgewicht zu halten.
Garnicht so einfach, auf der wackeligen Turnmatte das Gleichgewicht zu halten. © Michael Korte

Alle Angst ist vergessen, als die Kinder auf einer wackeligen „Eisscholle“ balancieren oder den großen Eisberg herunterrutschen sollen. Kichernd watscheln die Kinder anschließend als „Pinguine“ hinter ihren Anleitern her. Und am Ende kommt „Kalle“, das riesige Stofftier und Zeichen für die kleine Pause zwischen zwei Übungen.

Immer mit dabei ist Lisa Skubsch, seit einem Jahr Erzieherin in dem neuen Familienzentrum. Bewegung ist auch ihr Ding. Die Fußballspielerin leitet die Fußball-AG, die mal mit zehn Kindern gestartet ist und heute 20 hat. Die viergruppige Einrichtung, die Anfang 2012 in ihrem Neubau gestartet ist, bemüht sich gerade um die Anerkennung als Bewegungskindergarten.

Projekt „Kibel“ – Kinder bewegen Eltern

Die Voraussetzungen dafür sind bestens, teilt sie sich doch eine große, gut ausgestattete Turnhalle mit der benachbarten Grundschule. Viele der Übungen, die die Studeten mit den Kindern gemacht haben, hat Lisa Skubsch auch ihren Kolleginnen vermittelt, zur weiteren Anwendung. Die Kinder sollen Spaß haben an der Bewegung, das ist den Erzieherinnen besonders wichtig. Wenn sie quasi nebenbei auch gefördert werden, ist das eine gute Sache. Und auch die Eltern werden durch spezielle Angebote mit eingebunden, wie durch „Kibel“ – Kinder bewegen Eltern.