Gelsenkirchen. . Teilnehmerinnen der hauswirtschaftlichen Arbeitsgelegenheit „Gafög sozial aktiv“ nähten, strickten und häkelten Kleinigkeiten für den Kita-Bedarf. Tossehof-Projekt Quarto machte die Kooperation von Jobcenter und Kita möglich.
Stricken, nähen, häkeln ist angesagt wie lange nicht. Wer die Marke „selbst gemacht“ trägt, liegt voll im Trend. Das scheinen selbst die Kleinsten zu wissen. Als ihnen am Mittwochmorgen zwei Körbe mit selbst genähten Schürzen, Taschen, Decken und Puppenkleidern überreicht wurden, staunten die Kinder der Kita am Dörmannsweg im Tossehof nicht schlecht. Schnell hatte jeder ein Teil in seiner Lieblingsfarbe gefunden und wollte es nicht mehr hergeben. Aber Geschenke? Weihnachten das ist doch alles noch so weit...
Doch damit hatte diese Übergabe auch nichts zutun. Die selbst gemachten Werke sind das Ergebnis einer Arbeitsgruppe des Hauswirtschaftsbereichs der Arbeitsgelegenheit „Gafög sozial aktiv“. „Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, dass die Teilnehmer etwas Sinnhaftes, Gemeinnütziges schaffen“, sagt Karin Strasdat vom Jobcenter.
Individuell gestaltete Taschen
Die Gruppe, bestehend aus Frauen zwischen 25 und 50 Jahren, beschäftigte sich mit der Herstellung von „Bonus-Material“ für Kitas – also nützliche Kleinigkeiten, die über den Grundbedarf hinausgehen. Angeregt wurde die Zusammenarbeit zwischen Kita, Jobcenter und Gafög durch das Biwaq-Projekt „Quarto“. „Uns war der Arbeitsmarktbezug wichtig“, sagt Berater Manfred Leichtweis, „die Frauen sollten am gesamten Produktionsprozess beteiligt sein.“ Kindergartenkinder als Endkunde – witzig.
Circa ein halbes Jahr haben 15 Frauen jede Woche entworfen, sich beratschlagt und genäht, gestrickt, gehäkelt. Das Ergebnis: eine Patchworkdecke, 7 Puppenkleider, 17 Malschürzen und 70 individuell gestaltete Taschen, die den 70 Kindern als „Ordnungshelfer“ für gefundene Schätze von Kastanie bis Fingerfarbenbild, dienen.
„Das ist eine tolle Ergänzung, die wir aus unserem Etat so nicht angeschafft hätten“, sagt Kita-Leiterin Melanie Engel. Angeleitet wurden sie dabei von Stephanie Emde. „Am Anfang konnte ich gar nicht nähen, jetzt fragt sogar meine Familie, wann ich was für sie mache“, sagt Teilnehmerin Sarina Linowski. Gut, denn sooo weit weg ist Weihnachten auch nicht mehr...