Gelsenkirchen. Die Katholische Jugendsozialarbeit und die Amigonianer aus dem Haus Eintracht in Schalke begleiten junge Leute in der Freizeit und in der Schule. Ein Grundsatz der mobilen Jugendarbeit lautet: „Wir kommen vorbei.“ Umgekehrt kommen Kids ab Zehn in den Jugendtreff an der Grillostraße.
„Wir kommen vorbei“ lautet ein Grundsatz der mobilen Jugendarbeit, mit der die katholische Jugendsozialarbeit (KJS) Vertrauen aufbauen will zu Jugendlichen, die häufig aus instabilen Familien kommen. Sozialpädagogen, Sozialarbeiter und Erzieher begleiten bei sinnvoller Freizeitgestaltung, sind bei Cliquentreffs präsent, organisieren Ferienprogramme, unterstützen Musik- und Theaterprojekte. Seit 2005 fördert die Stadt die mobile Jugendarbeit.
Im ehemaligen Haus Eintracht bietet die KJS zusammen mit den Amigonianern jungen Menschen ab zehn Jahren einen geschützten Freizeitraum. Auch beim Büffeln für die Schule greifen Mitarbeiter unter die Arme. Vor allem Kinder aus Flüchtlings- oder Migrantenfamilien benötigen häufig die soziale Unterstützung – Tendenz steigend.
Die Tür steht für jeden offen
„Die Tür zum Jugendtreff an der Grillostraße steht für jeden offen“, sagt Bruder Anno Müller von den Amigonianern. Er arbeitet seit Jahren mit Jugendlichen, will sie von der Straße holen und in Gemeinschaft soziale Verhaltensweisen schärfen, Verantwortungsbewusstsein erzeugen. Immer häufiger, so Bruder Anno, seien Eltern mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Gisela Sichelschmidt vom Schalker Stadtteilbüro sieht vor allem für Grundschüler erheblichen Nachholbedarf an pädagogisch begleiteten Freizeitangeboten.
Stadtteilbüro setzt auf optimale Vernetzung von Vereinen und Verbänden
„Wir wollen einen Bildungsverbund für Schalke entwickeln und die Zusammenarbeit zwischen Trägern und Einrichtungen vor allem im Primarbereich optimieren.“ Die Koordinatoren im Stadtteilbüro erhoffen sich eine optimale Vernetzung von Vereinen und Verbänden, um einen noch intensiveren Austausch zu erreichen. Vor Ort sind Erzieher und Sozialpädagogen auch bei flexiblen Jugendtreffs im Consol-Park wie auch auf dem ehemaligen Gelände des Schalker Vereins.
Viele Helfer sind ehrenamtlich im Einsatz
KJS-Geschäftsführer Holger Ott wertet die Zusammenarbeit mit Gelsensport als sehr positiv. Viele Helfer leisten ehrenamtlich Beiträge zur Eingliederung Jugendlicher ins gesellschaftliche Leben. Ott: „Freiwillige wollten helfen, einen Abenteuerspielplatz, Bolzplatz und Lagerhütte einzurichten.“ Der Antrag sei abgelehnt worden. Ott sieht auch den Gesetzgeber in der Pflicht: „Jugendsozialarbeit darf nicht länger als freiwillige Leistung gelten, sie muss zur praktikablen Pflichtleistung erklärt werden.“