Gelsenkirchen. Die Schwestern Denise Klein aus Schalke und Yvonne Quenders aus Mülheim sagen mit ihrem Online-Handel „Quenders Natur“ belasteten Klamotten den Kampf an. Sie haben Unterwäsche und Oberbekleidung von fünf zertifizierten Händlern für Kinder bis vier Jahre im Angebot.

Alles fing mit Pusteln an. „Meine Tochter hat damals allergisch auf ihre Klamotten reagiert“, sagt Denise Klein (40). Mit ihrer Schwester, Yvonne Quenders (45) aus Mülheim, hat die Schalkerin einen Online-Handel für biologische und fair gehandelte Kinderkleidung eröffnet. Allergische Reaktionen gehören seitdem der Vergangenheit an. Quenders Natur heißt das Unternehmen, das Anfang dieses Jahres an den Start ging.

Sohn hat eine empfindliche Haut

2007 sind beide Schwestern Mutter geworden. „Da waren das Hauptthema natürlich die Babys und alles, was damit zu tun hatte“, erinnert sich Denise Klein, die insgesamt drei Kinder hat. Der heute fünfjährige Sohn von Yvonne Quenders hat eine empfindliche Haut, deshalb habe sie von Anfang an auf die Kleidung geachtet. „Vor allem T-Shirts und Pullover mit Aufdrucken sind hoch belastet“, wirft die Mülheimerin ein. Und das sei nicht nur bei den üblichen Verdächtigen so, sondern ziehe sich durch bis hoch zu Luxusmarken. Quenders: „Das macht mich richtig wütend.“

„Für ein gesundes Großwerden“

Auf der Homepage www.quenders-natur.de geben Denise Klein und Yvonne Quenders ausführlich Auskunft über die Hersteller der Kinderkleidung und über verschiedene Zertifikate und Standards. Außerdem finden sich Wasch- und Pflegeanleitungen.

Es gibt die Kategorien Babys bis 76 cm, Babys ab 76 cm und „Sinnliches für Mutter und Kind“.

Mit Quenders Natur wollen die Schwestern alles anders machen. Ihre Kleidung müsse vor dem ersten Tragen nicht mal gewaschen werden: „Die riecht nach nichts!“ Von fünf zertifizierten Großhändlern lassen sich die Schwestern beliefern, drei davon sitzen in Deutschland, die anderen beiden in Dänemark und England. Etwa 100 Artikel umfasst das „mittelpreisige“ Sortiment: Unterwäsche, Schlafanzüge und Oberbekleidung für Babys und Kleinkinder im Alter von 0 bis 4 Jahren. Schuhe gehören noch nicht zur Produktpalette, das soll sich aber bald ändern. Auch Kleidung für Erwachsene sei denkbar, aber noch absolute Zukunftsmusik. Textilien selber designen oder nähen wollen die Schwestern nicht.

Ein Umdenken findet statt

Über Wasser halten können sich die Schalkerin und die Mülheimerin mit ihrem Online-Handel noch nicht. Denise Klein ist freie Journalistin (Journalistenbüro Ruhr), Yvonne Quenders arbeitet auf 400-Euro-Basis als Arzthelferin. „Anfangs lief es schleppend, aber es wird besser. Wir können reinvestieren“, zieht Denise Klein nach zehn Monaten Bilanz. Ähnlich wie beim Thema Ernährung – allerdings verzögert – finde in Sachen Kleidung auch ein Umdenken statt. Und die Zeiten, in denen ökologische Kleidung alles andere als schick aussah, seien vorbei. Klein: „Es gibt mittlerweile richtig schöne Designs mit aktuellen Farben und Mustern.“

In der Abteilung „Sinnliches für Mutter und Kind“ verkaufen die Schwestern auch fair gehandelte Bio-Düfte und Bio-Öle.