Gelsenkirchen. Mit Zaunlatten schlugen vier Prostituierte am Parkplatz an der Münsterstraße aufeinander ein, attackierten sich gegenseitig mit Pfefferspray. Die Polizei griff ein und stellte bei ihren Ermittlungen fest: Hinter dem Streit steckt offenbar eine Erpressergeschichte.
Den Parkplatz an der Münsterstraße nennen sie im Jargon auch schlicht das "Loch". Am Donnerstagnachmittag eskalierte hier ein Streit zwischen vier Prostituierten.
Mit Zaunlatten schlugen die vier 21 bis 30 Jahre alten Frauen aufeinander ein und besprühten sich gegenseitig mit Pfefferspray. Zwei der Frauen wurden dabei verletzt.
Erpresser verlangte Bargeld von den Frauen
Gegen 15 Uhr konnte die alarmierte Polizei den Streit auf dem Parkplatz schlichten. Die Beamten erteilten den Frauen Platzverweise.
Wie sich im Lauf der Ermittlungen herausstellte, steckte hinter der Schlägerei offenbar eine Erpressergeschichte. Zwei Tage zuvor soll ein 35 Jahre alter Mann aus Duisburg auf dem Parkplatz von zwei der Prostituierten Geld verlangt haben.
Weil sie sich geweigert hätten, habe der Mann sie getreten und geschlagen, so die Aussagen der Frauen. Das habe sie derart eingeschüchtert, dass sie ihm ihr Geld ausgehändigt hätten. Die Polizei verständigten sie allerdings nicht.
Nicht einverstanden mit U-Haft
Am nächsten Tag wollte der 35-Jährige offenbar wieder Geld erpressen, diesmal von zwei anderen Frauen. Weil diese aber kein Geld dabeihatten, zog der Mann ohne Beute wieder ab. Die beiden Prostituierten verständigten in diesem Fall die Polizei, die den Mann in der Nähe des Parkplatzes antraf. Bei der ersten Überprüfung stellte sich heraus, dass gegen den ihn ein Haftbefehl vorlag. Nun sitzt der Mann in Untersuchungshaft.
"Zwei der Frauen waren offenbar nicht einverstanden damit, dass der Mann in Untersuchungshaft muss. Deshalb kam es wohl zu der Schlägerei", so ein Polizeisprecher.