Gelsenkirchen. Ein 30-Jähriger nötigte seine Partnerin mit Drohungen und Gewalt zur Abtreibung und zur Prostitution. Wegen dieser Vorwürf steht er nun vor Gericht .
„Ich glaubte an die große Liebe“, sagt die 23-Jährige. Von Haus und Kind träumte sie. Es kam anders: Wegen Zuhälterei, Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsberaubung muss sich ein Gelsenkirchener (30) vor dem Essener Landgericht verantworten.
Zwischen Juni 2010 und August 2012 lebte das Paar getrennt oder gemeinsam hauptsächlich in Bottrop und Gelsenkirchen. Der Angeklagte schweigt zunächst. Sie redet. Wenn es um den sexuellen Bereich der Vorwürfe geht, wird die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Angeklagter wurde bereits 2011 verurteilt
Die Liebesbeziehung begann 2008. „Die ganze Zeit hat er mir vorgespielt, dass er sich scheiden lassen will“, sagt die 23-Jährige. Aber schon bald veranlasste er sie zur Prostitution, stand deshalb im Februar 2011 vor Gericht. Er war geständig, bekam eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Die 23-Jährige bestätigt die neuen Anklagevorwürfe. Demnach setzte er sie unter Druck, als sie schwanger wurde und brachte sie dazu, das gemeinsame Kind abzutreiben. „Sonst verlasse ich Dich“, soll er gedroht haben.
Wenig später habe sie sich wieder prostituieren müssen. In einem Eros Center in Braunschweig verdiente sie in drei Tagen 700 Euro. Das Geld musste sie nach ihren Angaben ständig bei ihm abliefern. Von blutig geschlagenen Nasen berichtet sie, auch, dass sie auf Knien zu ihm hinrutschen und um Verzeihung bitten musste. Der Prozess wird fortgesetzt.