Gelsenkirchen. Das neue Bürgercenter öffnete nach dem Umzug ins Hans-Sachs-Haus und war gleich am ersten Tag Anlaufstelle für über 340 Gelsenkirchener. Der Auftakt lief ohne größere Pannen.
Die Stühle in der Wartezone sind noch ein Provisorium und wurden hausintern ausgeborgt, die Beschilderung ist auch noch nicht fertig, an Pflanzen und Dekoration fehlt es noch. Hie und da ist Improvisation gefragt. Mal tut es der Drucker nicht, mal muckt der Internetzugang. Wie das so ist kurz nach einem Umzug. Alle müssen sich erst eingewöhnen. Auch die Kundschaft.
Die läuft geballt auf. Wie eigentlich jeden Tag im Bürgercenter. 300 bis 350 Besucher können es dann schon mal in der Spitze werden – Menschen, die sich um oder abmelden wollen, die ihren neuen Personalausweis abholen, die ihren Hund anmelden und und und. Das Hans-Sachs-Haus ist für sie seit Dienstag wieder Anlaufstelle, die Husemannstraße, als kurze Übergangslösung geplant, nach rund zwölf Jahren Geschichte. Wohl keiner, der das bedauert. „Schön geworden hier“, stellt eine ältere Frau fest und steuert ihren Rollator zielstrebig durch die Doppeltür zu den Schreibtisch-Reihen.
Probedurchlauf in der letzten Woche
Hellgraue Möbel stehen zwischen den mobilen Trennwänden. Dunkler Steinboden, helles Holz, weiße Wände und weiße Lamellen vor den Fenstern komplettieren den Eindruck eines bürokratisch-nüchternen, modernen Arbeitsplatzes. 17 Beratungsplätze plus zwei an der Info-Theke sind besetzt. Das Center läuft vom Start weg auf Hochtouren. Um 11.34 Uhr zeigt die Bildschirm-Anzeige, dass der 176. Besucher an diesem Vormittag sein Anliegen vortragen kann. Die Aufrufanlage ist neu – wie alles hier. Nun lassen sich auch Wartezeiten qualifiziert erfassen. „Unser Ziel ist, dass keiner länger als zehn Minuten warten muss. Das funktioniert natürlich nur, wenn wir gut besetzt sind“, sagt Marion Penquitt, die Leiterin des Referats Bürgerservice. Im nächsten Schritt sei auch eine online-Terminvergabe möglich. „Wir planen, damit Mitte November an den Start zu gehen.“
Tag der offenen Tür im HSH
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Letzte Woche sind die 24 Mitarbeiter umgezogen, Freitag haben sie noch einen größeren Probedurchlauf gemacht. Am Eröffnungstag steht früh fest: Es läuft, die Technik spielt mit. „Die Kolleginnen waren schon aufgeregt, ob wirklich alles im Echtzeitbetrieb funktioniert. Alles ist ja auch noch ein wenig gewöhnungsbedürftig“, sagt Penquitt. Doch insgesamt ist man sich vom Start weg im Center einig: „Das ist hier eine deutliche Verbesserung gegenüber der Husemannstraße.“ Nach Erle und Horst wird mit dem Hans-Sachs-Haus nicht der Schlusspunkt gesetzt. Die letzte Bürgercenter-Runderneuerung steht noch aus – im Rathaus in Buer.
Feuertaufe als Veranstaltungsort
Das Hans-Sachs-Haus steht Mittwoch vor seiner nationalen Feuertaufe als Veranstaltungsort. Der wichtigste deutsche Medienpreis für Wirtschaftsjournalismus wird mit 500 geladenen Gästen verliehen. Dienstag wurde das Bürgerforum für den großen Auftritt fein gemacht – von Handwerkern unter Handwerkern. Denn auch rundum laufen vom Keller bis zum Dach noch jede Menge Restarbeiten.
Hier wird fein justiert und nachgebessert, dort der Technik auf die Sprünge geholfen. Und dann sind da ja auch noch die Um- und Einzüge abzuarbeiten. Denn noch längst haben nicht alle der rund 320 Rathaus-Mitarbeiter ihren neuen Arbeitsplatz bezogen. „Die dritte Etage ist letzte Woche bezogen worden. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter ist jetzt im Haus“, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann.
Einige Baustellen im HSH:
Lüftung und Heizung haben sich noch nicht eingespielt. Die Lüftung funktioniert zwar, dennoch ist es mancherorts arg warm, in anderen Büros dagegen recht schattig.
die Orientierung macht noch Probleme. Die Beschilderung ist längst nicht vollständig, an vielen Bürotüren fehlt die Beschriftung, manch einer irrt durchs Haus.
Die Fensterrollos funktionieren noch nicht wie sie sollen. Ebenfalls hakt es teils bei der chipgesteuerten Schließtechnik der Türschlösser. Auch manche Feuerschutztür führt noch ein Eigenleben.
an der Fassade und am Vordach laufen Restarbeiten.
vom Hersteller erneuert wird das Kinetik-Objekt „Gelsenkirchener Gesichter“. Es war nach der Hauseröffnung im Forum abgestürzt. Schulmann: „Das dauert noch.“
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