Gelsenkirchen. Das neue Hans-Sachs-Haus steht vor der Eröffnung. Für Oberbürgermeister Frank Baranowski ist es „eines der sehenswertesten Rathäuser im Ruhrgebiet“. Am 31. August und 1. September wird mit Musik und Diskussionen, Gewinnspielen und Kinderunterhaltung Einweihung gefeiert werden.
Das Warten hat sich gelohnt. Das steht für Oberbürgermeister Frank Baranowski fest: „Das wird eines der sehenswertesten Rathäuser im Ruhrgebiet. Da stapeln wir nicht zu hoch.“ Im Gegenteil. Eher tief. Denn das neue Hans-Sachs-Haus setzt nach dem Entwurf des Büros gmp Architekten ein städtebauliches Ausrufezeichen. Aus dem Denkmal, von dem im Original nach über zehn Jahren Verhandlungs-, Planungs und Bauzeit nicht viel mehr als die Backstein-Fassade blieb, ist ein höchst attraktives, transparentes Rathaus geworden.
53 Mio Euro sollte der Umbau ursprünglich kosten, im Herbst 2011 sollte er fertig sein. 17 Mio. Euro steuerte das Land aus Städtebaufördermitteln bei, 52 Mio Euro investiert die Stadt, weitere 25 Mio Euro blieben an Abrisskosten und für den Vertrags-Ausstieg aus dem gescheiterten Vermiet-Rückmiet-Modell, das 2001 von Baranowskis CDU-Vorgänger Oliver Wittke angeschoben worden war. Der rechnete, das Haus mit privater Beteiligung für 44 Mio Euro sanieren zu können. Als die Kosten-Schätzung 2005 geradezu explodiert war und 143 Mio Euro zur Diskussion standen, zog Baranowski „die Reißleine. Das war eine meiner schwersten Entscheidungen in neun Jahren Amtszeit“. Ein gutes Ende war damals kaum absehbar.
Arbeitsplatz für 320 Menschen
Aktuell wird noch auf allen Etagen gewerkelt, geschraubt geputzt, gemalt. „Das neue Hans-Sachs-Haus ist da“ lässt die Stadt in diesen Tagen in der Stadt plakatieren, als wolle sie in Erinnerung bringen, wovon sich alle selbst überzeugen können. Mit buntem Programm im Haus und auf dem Alfred-Fischer-Platz wird am Samstag, 31. August, und Sonntag, 1. September, Einweihung gefeiert. Im Mittelpunkt steht dabei klar das neue Gebäude. Das Interesse in der Stadt scheint riesig. Sollte es der tatsächliche Ansturm auch werden, muss der Zugang begrenzt werden: Maximal 1200 Personen dürfen gleichzeitig auf Entdeckungstour gehen. Eingeladen sind auch die Nachbarn. Ein kleiner Trost für ein Jahrzehnt in dem sie, wie Stadtsprecher Martin Schulmann formuliert, „Staub schlucken mussten“.
Der Countdown läuft
Ab September ziehen der OB und der Verwaltungsvorstand ein, danach bis Oktober Bürgercenter, Tourist-Info und weitere 300 Beschäftigte. Am 5. September wird im neuen Ratsaal der Haushalt eingebracht. Dann beginnt die politische Arbeit. Sie werde sich wieder stärker „vor den Augen der Öffentlichkeit abspielen“, freut sich Baranowski. „Wichtig ist, dass das Haus dann nicht irgendeiner Investmentgesellschaft gehört und wir nur Mieter sind. Es gehört dann den Menschen in dieser Stadt.“
Zwei Tage mit buntem Programm
Zwei Tage mit Musik, Kurzfilmen, Tram-Tour, Gewinnspiel und Quiz, mit Architekten und Zeitzeugen sind zur Eröffnung geplant. Zudem werden die „Gelsenkirchener Gesichter“ präsentiert, die als Riesen-Installation das Atrium füllen werden. Die Programmpunkte: Am 31. August (13-19 Uhr) treten u. a. die Hasseler Dance Sensation und das Rockorchester Ruhrgebeat auf, zudem gibt es ein Gelsenkirchen-Quiz, eine Ausstellung zur Stadtgeschichte und Kurzfilme im Besucherkino.. Am Sonntag, 1. September, (11-18 Uhr) gastieren Chöre, das Schalker Jugendorchester und das Musiktheater im Revier. Zudem geplantt: Eine Kinderdisco und Clowns-Unterhaltung, Bastelaktionen und Kinderschminken