Gelsenkirchen. Das Ehepaar Schwieren ist mittlerweile erster Ansprechpartner für viele Gelsenkirchener, wenn es um soziale Hilfsbereitschaft geht. Die einen wollen etwas spenden, die anderen benötigen etwas. Und mittendrin sind die Schwierens, die auf Misslagen aufmerksam machen und sich selbst zurück nehmen.
Wenn Hilfsbereitschaft nicht nur ein guter Vorsatz ist, sondern auch in die Tat umgesetzt werden soll, ist das Ehepaar Schwieren mittlerweile erster Ansprechpartner für viele Gelsenkirchener. Es beteiligt sich an sozialen Projekten, organisiert Handelsverbindungen und ist da, wenn Hilfe gebraucht wird. Mittlerweile hat sich ein breites Netzwerk um die beiden herum gebildet und das Telefon steht nicht still.
„Am meisten geben diejenigen, die selbst kaum etwas zum Leben haben, denn sie kennen das Gefühl, auf Hilfe angewiesen zu sein“, berichtet Anna Schwieren aus Erfahrung. Seitdem das Paar vor einem Jahr die Facebook-Seite „Ein Herz für Mensch und Tier“ gegründet hat, findet die Spendenbereitschaft kein Ende. „Damals bekamen wir ein Schreiben der OGS Leitheschule, die Spielsachen und Kinderkleidung gesammelt hat, um diese an hilfsbedürftige Kinder zu verschicken. Das wollten wir publik machen“, erzählt Torsten Schwieren. Schnell fanden sich Freunde und Bekannte, die diese Aktion unterstützten. „Das Klassenzimmer war hinterher proppenvoll.“ Doch das sollte erst der Anfang sein.
Projekte vor der Haustür
Das Ehepaar brachte immer mehr Aktionen für den guten Zweck in die Öffentlichkeit. Gerade erst fand die Spendenübergabe des Erlöses eines Familientages an der Sportanlage Oststraße in Erle statt. Durch Freunde erfuhr das Ehepaar von dem Aktionstag und wurde selbst aktiv. Am Ende des Tages standen mit Hilfe der organisierenden Fußballvereine Erle 08 und Eintracht Erle 3050 Euro auf der Abrechnung, die die Verantwortlichen an das Kinderhospiz Arche Noah überreichten. „Vielen Kindern geht es nicht so gut, wie unseren“, sagt Marco Kuzenski von Erle 08. Das Geld sollte innerhalb der Stadt bleiben und dort ohne Umwege ankommen. So entschied sich der Vorstand für die Arche. Nun kann eine neue Schaukel im Eingangsbereich angebracht und ein Trampolin in den Boden eingelassen werden.
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Hilfsbereit war Familie Schwieren schon immer, doch als Torsten Schwieren 2003 eine Gehirnblutung erlitt und kurzzeitig erblindete, brauchten auch sie Hilfe. „Da haben wir uns gedacht, irgendwie müssen wir das zurückgeben.“
Mittlerweile sieht sich das Paar kaum noch. Anna Schwieren organisiert die Aktionen und knüpft Kontakte, Torsten fährt neben seinem Beruf als Glasreiniger von Spendern zu Begünstigten.
Hilfsprojekte gibt es genug, und auch in direkter Nachbarschaft wird oftmals Hilfe benötigt. Die Arbeit wird eben nicht weniger, und so hofft das Paar, noch lange mit ihrem „Hobby“ weitermachen zu können, denn „es gibt keinen schöneren Dank als ein glückliches Kinderlachen.“