Gelsenkirchen. Zentrales Merkmal des 258 Hektar großen Gebiets innerhalb des Waldgebiets Resser Mark sind zwei Tümpel. Sie sind durch Bergsenkungen entstanden und locken eine Vielzahl von Wasservögeln an. Der Wasserpegel stieg, als 2001 die Zeche Ewald stillgelegt wurde.

Darüber, was den Emscherbruch so besonders macht, muss Matthias Klar, zuständiger Förster beim RVR (Regionalverband Ruhr), nicht lange nachdenken: „Die beiden Tümpel sind das absolute Highlight.“

Und es ist auch offensichtlich: Die nur durch einen zwei Meter breiten Geh- und Radweg getrennten Gewässer in dem zur Resser Mark gehörenden Gebiet dürften einen der schönsten Orte in Gelsenkirchen markieren. Hier wird die Natur sich selbst überlassen. Der malerische Rohrkolben säumt die Ufer beinahe komplett, auf der Wasseroberfläche tummeln sich Enten und Blässhühner, dahinter liegt eine saftige Wildwiese.

Tümpel nach Bergsenkungen

Der Emscherbruch sieht noch nicht lange so aus. Matthias Klar: „Ich habe 1998 hier angefangen, da gab es hier nur Wiesen mit Rindern drauf.“ Die Wasserflächen entstanden dann ganz natürlich durch Bergsenkungen. Die Überreste einiger Baumstümpfe sind noch ansatzweise im flachen Wasser der Tümpel auszumachen. Es findet keinerlei Regulation statt, so der Förster, höchstens durch Verdunstung und Niederschlag.

Der Name Emscherbruch erinnert daran, dass dieses Waldgebiet (Bruchwald) bis zur Eindeichung der Emscher zu deren Überschwemmungsbereich gehörte. Deshalb gibt es dort heute überwiegend grundwassernahe Gleyböden und Auelehme. Die Wasserflächen machen knapp einen Hektar der 258 Hektar großen Gesamtfläche aus, zu der auch die rund 180 Hektar große Zentraldeponie zählt, dort, wo früher die Zeche Bismarck beheimatet war. Etwa fünf Hektar machen Ackerflächen, drei Hektar Wiesen aus, der Rest ist Wald.

Nach Zechen-Stilllegung stieg der Wasserpegel

Nach der Stilllegung der Zeche Ewald 2001, so Klar, wurde das Wasser unter Tage nicht mehr abgepumpt. Das sorgte dafür, dass der Pegel im Emscherbruch stieg und die angelegten Wege teilweise unter Wasser standen. Die mussten deshalb um einen halben Meter angehoben werden.

Im Emscherbruch steht überwiegend Laubholz. „Die Stieleiche dominiert“, sagt Matthias Klar, „ansonsten sind die Hainbuche und die Roterle weit verbreitet.“ Die Pappel sei künstlich in die Fläche eingebracht worden. Aber weil die Pappel nicht nur im Stadtgebiet auf wenig Gegenliebe stößt, werde auch der Emscherbruch sukzessive umgebaut, so der RVR-Förster. Die Pappeln fliegen raus, noch mehr Stieleiche kommt rein.

Zwergtaucherpärchen nistet in der Tümpelfläche

Matthias Klar hat noch ein Emscherbruch-internes Highlight ausgemacht: Ein Zwergtaucherpärchen nistet in der Tümpelfläche. „Größere Wasservögel haben sich in diesem Teil verabschiedet“, erklärt Klar und denkt dabei etwa an die Kanadagans. Eine Ente sticht mit ihrer ungewöhnlichen Färbung heraus. Der RVR-Förster klärt auf: Es handelt sich um eine „verbastardete Hausente“. Der Emscherbruch bricht auch mit Konventionen.