Gelsenkirchen. „Der Emscherumbau ist ein Mammutprojekt“ – in der Aussage darf sich die Emschergenossenschaft bestätigt fühlen. Ein Stoßzahn der Urzeitriesen wurde in einer Baugrube in Heßler entdeckt. LWL-Experten untersuchen jetzt das Fundstück.

Vor Jahrtausenden muss das Tier im Emscherbruch zu Tode gekommen sein. Übrig blieb: ein mächtiger Stoßzahn. Als Fundstück sorgt er nun für Furore. Auf der Baustelle der Emschergenossenschaft nah der Grothusstraße in Heßler stießen Arbeiter jetzt auf den Mammut-Zahn. Das Stück ist etwa ein Meter lang und befand sich in fünf Metern Tiefe. Das Alter des Stoßzahns ist derzeit noch unbekannt, der Fund wird aktuell von Experten des Landschaftsverbands Westfalen Lippe in Münster untersucht.

Im Zuge des Emscherumbaus schachtet die Emschergenossenschaft für den geplanten unterirdischen Kanalvortrieb entlang des Flusses Gruben aus. Der Fund ereignete sich bereits letzten Freitag auf der Baustelle am Pumpwerk Gelsenkirchen-Heßler. „Bei Baggerarbeiten ist einem der Kollegen plötzlich etwas verdächtig vorgekommen. Er hat den Zahn entdeckt. Die Arbeiten wurden sofort gestoppt. In so einem Fall werden generell die LWL-Archäologen informiert“, erklärt Ilias Abawi, der Pressesprecher der Emschergenossenschaft, und witzelt: „Der Emscherumbau ist eben ein Mammutprojekt.“

Historische Funde im Emschertal sind nichts Neues: Bereits in den vergangenen Jahren wurden etwa auf der Baustelle des Hochwasserrückhaltebeckens an der Stadtgrenze Dortmund/Castrop-Rauxel Spuren eines römischen Lagers entdeckt.