Gelsenkirchen.
Aus zwei mach eins: Der Grundstein für den Neubau des Finanzamtes Gelsenkirchen ist am Mittwoch an der Ludwig-Erhard-Straße 7 gelegt worden. Damit ist der Startschuss für die bauliche Umsetzung eines Projektes gefallen, das zum einen die beiden Standorte, die es aktuell in der Stadt noch gibt, räumlich zusammenführen wird und zum anderen einen Schlussstrich zieht unter vergangene und intensive Diskussionen mit Blick auf die Standortfrage.
Es war Frank Baranowski, der in Anwesenheit von NRW-Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans (SPD) den Finger in eine Wunde legte, die noch immer nicht völlig verheilt scheint: „Viele Gelsenkirchener hätten es lieber gesehen, wenn das neue Finanzamt mitten in Buer entstanden wäre und nicht am Rande.“ Der OB bezeichnete den Büropark Schloss Berge sogar als dritte Alternative, die der Rat dann schließlich beschlossen habe – die Erhaltung der beiden Standorte in Nord und Süd zog er damit in der Bewertung ebenfalls vor.
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Ein gut zu erreichender Standort
Für rund 18,8 Millionen Euro errichtet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW ein viergeschossiges, barrierefreies Gebäude, das Raum schafft für etwa 265 Arbeitsplätze. Aus Sicht des Ministers gibt es daran nichts mehr zu mäkeln. Walter-Borjans bezeichnete das Vorhaben als „ein modernes und wirtschaftliches Projekt“, das zudem einer besseren Kundenorientierung dienen werde. Auch den Standort in Gelsenkirchen wertete der oberste Kassenwart des Landes als vorteilhaft, weil er sowohl für die Menschen aus Buer als auch für die aus der City in jeweils etwa zehn Minuten gut erreichbar sei. „Auch mit der Straßenbahn gibt es für beide Stadtteile eine gute Anbindung“, sagte er.
Entstehen wird an der Ludwig-Erhard-Straße in den kommenden 15 bis 18 Monaten ein viergeschossiges Haus mit rund 8500 Quadratmetern Nutzfläche auf 9500 Quadratmetern Grund, der zuvor der Stadt gehörte. Das Finanzentrum wird in U-Form errichtet, mit einem Innenhof, klar strukturiert, die rotbraune Klinkerfassade mit Betonbändern gegliedert, mit viel Glas, eigener Kantine samt Küche (in einem eingeschossigen Anbau untergebracht), großem Archiv und einem zukunftweisenden Energiekonzept: über eine Wärmepumpenanlage, die über 44 Erdsonden verfügt, wird Wärme aus 100 Metern Tiefe ins Gebäude geleitet. „Zusätzlich wird sie mit einer konventionellen Brennwertkesselanlage gekoppelt“, erläuterte BLB-Niederlassungsleiter Markus Vieth den geladenen Gästen.