Gelsenkirchen. In den Städten zeigt sich, welche politischen Konzepte wirklich greifen. Deshalb sollen die Kommunen mehr Selbstbewusstsein zeigen, das Ganze im Blick behalten auf dem Weg in die Zukunft: Zwei von vielen Ideen bei der Tagung der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunen im Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen mit prominenten Gästen.

Es war ein bewusstes Zeichen der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) NRW, dass sie ihr Treffen zum Thema „Die große Stadt – Wegbereiter der Moderne“ ins neu eröffnete Hans-Sachs-Haus legte. Über 100 mit kommunaler Verwaltung befasste Sozialdemokraten (und Nahestehende) kamen in den schmucken Bürgersaal an der Ebertstraße, um mit dem in NRW für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr zuständigen Minister Michael Groschek (SPD) und Oberbürgermeistern aus Nürnberg, Duisburg, Mülheim an der Ruhr und Mönchengladbach sowie natürlich Gelsenkirchens OB Frank Baranowski über Wege in eine gute Zukunft für die Städte und ihre Bürger zu diskutieren. Schließlich war das HSH schon bei der Eröffnung 1927 ein Wegweiser in die Moderne.

Die kostspielige Renovierung des Hauses war umstritten. Aber Michael Groschek bezog klar Stellung: „Es ist ein Zeichen für die Bürger. Für Selbstbewusstsein und Stolz der Stadtgesellschaft, nicht für Größenwahn. Wer sich klein und arm macht, wird auch schlecht behandelt.“ Bestes Beispiel sei Berlin, das sich als „arm, aber sexy“ präsentierte und heute regelrecht boome, auf dem besten Weg sei. Auch das Ruhrgebiet müsse die Kunst sich austoben lassen, verrückte Ideen zulassen.

Das Ganze im Blick behalten

Frank Baranowski als SGK-Landesvorsitzender forderte mehr finanzielle Unterstützung und Planungssicherheit für die Kommunen als Fundament der Demokratie.

Weitere Anregungen der Teilnehmer: Unterstützung vom Bund auch beim Erhalt von Landes- und Bundesstraßen, regionale Konzepte zur Integration von Zuwanderern und mehr Mut zu neuen Wegen. Im Publikum saß auch der Geschäftsführer der Ruhr.2010, Oliver Scheytt. Er wünschte sich von den Verantwortlichen, noch mehr das Ganze im Blick zu behalten – zum Beispiel bei Nahverkehrssystemen gebe es noch viel Handlungsbedarf.