Gelsenkirchen.
Über eine Bikini- oder Badehosenfigur müssen wir am Ende des Sommers nicht mehr zwingend reden. Außer man wünscht sich Attribute wie Fitness und Gesundheit als Ganzjahreszustand für den eigenen Körper. Interessiert, aber keine Zeit? Im Schalker Sportpark (Injoy) gibt es die Möglichkeit auszutesten, was so geht. Kostenlos und wissenschaftlich begleitet für eine Studie, die das Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Sporthochschule Köln erstellt.
Nein, an dieser Stelle droht kein werbetechnisches Ungemach. Martin Rinke, Geschäftsführer des Sportparks, betont ausdrücklich: „Aus dem Training und der Auswertung entstehen keine Verpflichtungen uns gegenüber. Es ist an dieser Stelle eindeutig, dass wir Menschen, die wenig Zeit haben, für Sport begeistern wollen.“
Kraftzuwächse zwischen 50 und 100 Prozent
Die Studie läuft bereits seit Sommerbeginn. Nach einem ersten Aufruf in der WAZ Ende Mai nahmen bis heute gut 300 Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener mit zum Teil verblüffenden Erfolgen teil, stellt Rinke fest: „Wir haben Kraftzuwächse in den vier Trainingswochen zwischen 50 und 100 Prozent gemessen.“
Und darum geht es: Das Institut der Sporthochschule hat ein Kurzzeit-Trainingsprogramm entworfen, für jene unter uns, die eigentlich „nie“ Zeit haben. Oder das glauben. Nur zweimal in der Woche müssen die Teilnehmer rund 30 Minuten aufwenden, und zwar über eine Dauer von vier Wochen ohne Unterbrechung.
Dafür bietet sich der September an, ehe die Studie endet. Dafür können an der Kurt-Schumacher-Straße noch einmal 100 Interessierte aktiv einsteigen. Martin Rinke erläutert: „Wir überprüfen in den Ein- und Ausgangschecks den Fitnessstand der Probanden und passen die Anforderungen nach zwei Wochen den erzielten Trainingserfolgen an.“
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Deutlich mehr Frauen und Männer in Gelsenkirchen
Prof. Dr. Christoph Breuer wertet die Daten mit seinem Team in Köln aus, um so festzustellen, ob Zeitmangel wirklich eine Barriere für ein gesundheitsorientiertes Training darstellen kann. Neben dem zeitlichen Aspekt beschäftigt sich die Untersuchung auch mit Trainingseffekten hinsichtlich des Erreichens eines Zieles und des Wohlbefindens der Teilnehmer.
In Gelsenkirchen haben sich übrigens deutlich mehr Frauen und Männer entschieden, an dem Programm teilzunehmen, als irgendwo sonst in Deutschland. Nicht in Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart oder Köln. Rinke: „240 Injoy-Studios nehmen teil, unser Erfolg hat alle überrascht.“ 353 Interessierte meldeten sich nach dem ersten WAZ-Aufruf, lediglich 64 erschienen nicht oder brachen die Studie vorzeitig ab.