Gelsenkirchen. . Nach 20 Jahren Leerstand installiert das schwedische Unternehmen Actic im ersten Obergeschoss des Zentralbads seine zwölfte Deutschland-Filiale.

Wo noch bis vor 20 Jahren der Schweiß der Woche vom Leib gewaschen wurde, sollen ab Oktober Körper ins Schwitzen kommen. Aus der Badewannenanstalt im ersten Obergeschoss des Zentralbads wird ein Fitnessstudio.

Das schwedische Unternehmen Actic hat mit der Stadttochter GEW einen Mietvertrag über zehn Jahre für den lange verwaisten Immobilienteil an der Overwegstraße abgeschlossen. Für die Badegäste bleibt vorerst alles beim Alten.

Rund 100 000 Euro investiert die GEW in die Lüftungsanlage des Gebäudes, um optimale Klima-Bedingungen für die zukünftigen Mitglieder des Sportstudios zu schaffen. Actic legt 600 000 Euro an, um die bis 1993 betriebene „Wannenstation“ in ein modernes Studio zu verwandeln. Die Entkernungsarbeiten beginnen am heutigen Dienstag.

Schwimmen und Fitness unter einem Dach

Hinter dem Konzept steht die in Schweden populäre Idee, Schwimmen und Fitness unter einem Dach anzubieten. „In Schweden gibt es fast kein Schwimmbad ohne integriertes Fitnessstudio“, sagt Peder Lundberg, Sales Manager bei Actic. Das skandinavische Land könnte also einmal mehr Vorreiter werden. „Dort ist man in Sachen Fitness-Trends vier bis fünf Jahre voraus“, erklärt Julia Weinz, der bei Actic die Gebietsleitung Deutschland und Österreich obliegt.

Weitere Informationen

Actic Finess ist seit 2010 der neue Name der Fitness-Kette Nautilus. 1981 wurde Nautilus Gym in Schweden gegründet, 1991 das erste Studio in einem Schwimmbad eröffnet. In den 90er-Jahren expandierte Actic stark und hat heute 144 Studios.

Das Studio im Zentralbad wird die zwölfte Niederlassung in Deutschland und Österreich. In diesen beiden Ländern zählt Actic bislang 13.000 Mitglieder.

Die Mitglieder des künftigen Fitnessstudios können das Zentralbad kostenlos mitnutzen. Für die Schwimmer im Zentralbad ändert sich vorerst nichts. Kurse in einem der drei Becken sind zunächst nicht vorgesehen, in der Zukunft aber wohl nicht auszuschließen. Besucher beider Einrichtungen werden den bestehenden Haupteingang des Schwimmbades nutzen, wobei die Öffnungszeiten des Studios andere sein werden. Reiner Nerowski, Leiter Sport-Paradies und Bäder bei GEW, freut sich über eine „Belebung des jetzigen Betriebs“.

"Wir haben immer wieder versucht, die Fläche zu vermarkten"

Zwischen 15 und 20 Trainer werden im ersten Stockwerk an der Overwegstraße tätig sein. Vor zwei Jahren habe man die Immobilie begutachtet, erklärt Architekt Eduard Kloninger. Das Studio werde in einen großen Raum mit gemütlicher Atmosphäre umgebaut. Noch stehen dort die Bade-Kabinen, noch regiert das Chaos: Fliesen und Verkleidungselemente liegen verstreut herum, Schmutz und Dreck bestimmen das Bild. „Wir haben immer wieder versucht, die Fläche zu vermarkten“, erklärt Monika Schmidt, Sprecherin Sport-Paradies. Nun hat es geklappt.

Eine herkömmliche Mitgliedschaft bei Actic wird 39,90 Euro pro Monat kosten.