Gelsenkirchen.
Die Fensterbauer machen nach längerer Baupause am Hans-Sachs-Haus Boden gut. Auch die Glasfront an der Westseite des Komplexes steht. Jetzt macht der Fassadenbau Probleme. Der Einzug wird sich erneut verzögern.
In Ratssaal und Atrium garantiert das neue Hans-Sachs-Haus künftig lichte Momente für die politische Arbeit. Die Erleuchtung ist quasi architektonisch vorgezeichnet. Die Glasfassade hängt am Haus, garantiert über fünf Etagen freie Sicht nach Südwesten. Richtung Overwegstraße zeigt das Rathaus langsam sein künftiges Gesicht. Die Betonung liegt auf langsam. Das Baufinale wird sich einmal mehr verzögern. Auslöser diesmal: die Fassadenbauer.
„Wir haben Probleme mit der ausführenden Firma. Sie ist raus aus dem Spiel“, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann. Das Unternehmen ist offenbar in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, hat seine Mitarbeiter schon länger von der Baustelle abgezogen.
„Die Eröffnung wird weiter nach hinten rutschen.“
Die Geschichte wiederholt sich. Vor wenigen Monaten ging der Fensterbauer pleite. Die Arbeiten mussten neu ausgeschrieben, ein neuer Fachbetrieb gefunden, die Übergabe des Hauses verschoben werden. „Mit den Fenstern ist jetzt alles geregelt“, sagt Schulmann. „Aber auf jeden Fall wird es eine neue Verzögerung geben, selbst wenn wir schnell Ersatz finden.“ April 2012 kann aus dem Terminkalender gestrichen werden. „Die Eröffnung wird weiter nach hinten rutschen.“ Genaueres soll sich möglichst am heutigen Mittwoch ergeben. Schulmann: „Dann wollen die Architekten ihren neuen Zeitplan vorlegen.“
Weitere Außenarbeiten im nächsten Jahr
Neben der Glasfassade sieht das Hans-Sachs-Haus noch schwer nach Rohbau aus. Der Turm mit seinem dunklen Fensterlöchern gemahnt eher an eine Ruine, gegenüber sind die Klinkerarbeiten noch nicht weit gediehen, Reinigung und Verfugung kamen ebenfalls nicht voran. „Die weiteren Außenarbeiten werden erst im nächsten Jahr ausgeführt“, sagt Schulmann.
Innen im Komplex sind Handwerker aktuell mit der Installation und dem Trockenbau beschäftigt. Die neuen Fensterbauer haben zwar Boden gut gemacht, aber noch fehlen die großen Fenster an der Hausfront zur Ebertstraße.
Das Zeitraster ist Makulatur, die Kostenplanung auch? Als Antwort zitiert Schulmann Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Der sagt immer, ,Hauptsache, wir bleiben im Budget.’ Und das ist so. Das wurde uns Dienstag noch bestätigt. Rund 53 Mio € kostet das neue Hans-Sachs-Haus.