Gelsenkirchen.

Die neuerliche Terminverschiebung für den Einzug ins neue Hans-Sachs-Haus sorgt bei der CDU für Verwunderung. Und auch bei den beteiligten Baufirmen herrscht Unruhe. Probleme gibt es – wie berichtet – mit der Klinkerfassade.

Die beauftragte Firma hat laut Stadt massive finanzielle Probleme und ist „aus dem Spiel“. Die Arbeiten müssen neu ausgeschrieben werden. Der Fertigstellungstermin zum April 2012 ist nicht zu halten. Die Botschaft vom Bau hat bei anderen beteiligten Firmen für Aufregung und Nachfragen gesorgt.

Probleme mit dem Klinker-Betrieb

Es gibt am Bauvorhaben Hans-Sachs-Haus drei Fassadengewerke (Klinkerstein, Holzfenster und Stahl-Glas-Fassade), die von drei verschiedenen Unternehmen ausgeführt werden. Das für die Glas- und Stahlfassade zuständige Unternehmen, die Firma BFTi aus Berlin, legt Wert auf die Feststellung, dass es nicht der in der WAZ genannte „Fassadenbauer“ ist.

BFTi befinde sich nachweislich nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Probleme gab es zunächst mit den Fensterbauern, nun mit dem Klinker-Betrieb. Wie viele andere Gewerke, so die Berliner, seien sie durch die geschilderten Umstände an verschiedenen Stellen selbst in ihrer Bau-Ausführung nur eingeschränkt handlungsfähig.

„Die neuesten Schwierigkeiten rund um den Fertigstellungstermin unseres Rathauses haben uns mehr als überrascht“, stellt Gabriele Hollmann-Bielefeld, Sprecherin der CDU-Fraktion im Verkehrs- und Bauausschuss zu der aktuellen Berichterstattung der WAZ fest.

Verschiebung des fertigstellungstermins stand nicht zu Diskussion

Noch in der vergangenen Woche hatten sich die CDU-Stadtverordneten über den Fortgang der Bauarbeiten im Hans-Sachs-Haus im Rahmen eines Ortstermins informiert. Dass es aktuell Schwierigkeiten mit den ausführenden Gewerken gibt, war dabei kein Geheimnis und offenkundig auch zu sehen.

„Der aktuelle Baufortschritt hat uns sofort skeptisch gemacht. Doch wurde auf unsere gezielte Nachfrage versichert, im Frühjahr mit den abschließenden Bauarbeiten zum Ende zu kommen, so dass eine Verschiebung des Fertigstellungstermins nicht zur Diskussion steht. Weshalb wir eine Woche später aus der Tageszeitung etwas völlig anderes erfahren müssen, ist indiskutabel und befördert nicht das Vertrauensverhältnis zwischen Verwaltung und ehrenamtlichen Politikern“, gibt Hollmann-Bielefeld zu bedenken.

CDU will Klarheit im Bauausschuss

Die CDU-Fraktion will deswegen in der nächsten Sitzung des Verkehrs- und Bauausschusses am 24. November gezielte Fragen über die Bauverzögerungen am neuen Hans-Sachs-Hauses an die Verwaltung stellen.

Einen konkreten Zeitplan für den weiteren Bauablauf haben die beteiligten Architekten der Stadt bislang nicht vorgelegt. Nächste Woche, heißt es nun in der Verwaltung, soll der Terminplan konkretisiert werden. Stadtsprecher Martin Schulmann: „Wir sprechen da nicht über Wochen, sondern Monate.“