Gelsenkirchen. Vor hundert Jahren starb der „Kaiser der Arbeiter“ August Bebel. Er genoss zu Lebzeiten idolhafte Verehrung. Die SPD Gelsenkirchen würdigte den Mitbegründer der sozialdemokratischen Arbeiter/innebewegung.

100 Jahre ist es her. Am 13. August 1913 starb August Bebel, Mitbegründer und Vordenker der sozialdemokratischen Arbeiter/innenbewegung. Die SPD Gelsenkirchen erinnerte am Dienstagabend mit Arbeiterliedern und Lesungen aus seinen Werken an den damaligen „Arbeiterkaiser.“

August Bebel galt als Kämpfer für bessere Arbeitsbedingungen, die Gleichstellung der Geschlechter und als Kritiker der deutschen Kolonialpolitik. Zu Lebzeiten genoss er idolhafte Verehrung. „Ohne August Bebel hätte die SPD nie die Grundlagen erhalten, die sie heute zur ältesten Partei Deutschlands und zur festen Größe der politischen Landschaft in Deutschland machen. Er war ein überragender Redner und eine zentrale Figur“, würdigte Joachim Poß, Bundestagsabgeordneter der SPD Gelsenkirchen, den Mitbegründer.

August Bebels Buch wurde ein Bestseller

August Bebel beschäftigte sich schon früh mit der „Frauenfrage“. Im Jahre 1879 erschien sein Buch „Die Frau und der Sozialismus“.

Es wurde ein Bestseller. Bis zu seinem Tod erschienen mehr als 200.000 Exemplare in Deutschland. Sein Ziel war es, die Vorurteile, die der vollen Gleichberechtigung der Frau entgegenstanden zu bekämpfen und Frauen für die sozialistischen Idee gewinnen. „Ich habe das Buch in der 80er Jahren gelesen und mehrere Aha-Effekte gehabt. Und ich finde es erstaunlich, aber auch erschreckend, dass wir diesen Punkt der vollen Gleichberechtigung heute noch immer nicht erreicht haben“, so Heike Gebhard, Parteivorsitzende der SPD.

Erinnerungen sind noch immer lebendig

„Schon damals war August Bebel auf dem richtigen Weg. Ein Grund mehr, dass die SPD Gelsenkirchen den 100. Todestag nicht einfach übergeht. Das sind wir ihm schuldig“, fügt die Landtagsabgeordnete hinzu. Noch heute sind die Erinnerung an den Vordenker lebendig. Plätze, Straßen und lokal das SPD-Parteibüro in der Altstadt erinnern an August Bebel.

„Ich habe als kleiner Junge in der August-Bebel-Straße gewohnt, deshalb habe ich schon immer eine Verbindung zu ihm. Er hatte eine herausragende Position und er war selbst ein Arbeiter. Das macht ihn sympathisch“, so Albert Luis Ude, SPD Mitglied.

Viele Genossen und Genossinnen waren am Dienstagabend in das August-Bebel Haus gekommen. Jubiläumsbeauftragter Sebastian Watermeier würdigte August Bebel in einem Vortrag über sein sozialdemokratisches Leben. Live-Musik sorgte für eine lockere Atmosphäre.