Herten. .

Ist der Straßenstrich an der Gelsenkirchener Straße in Höhe Ewaldsee und Schlossparkeingang wirklich ein „leidiges Thema“, mitunter sogar ein echtes „Problem“, wie es Borsu Alinaghi glauben machen will? Mit einem Antrag an den Stadtrat jedenfalls will der Fraktions-Chef der UBP überprüfen lassen, „wie die Prostitution an dieser Stelle verhindert werden kann“. Zuversicht verleiht der Unabhängigen Bürgerpartei das Aus für den einstigen Straßenstrich an der B 225 im Städtedreieck Herten, Marl und Recklinghausen. Auch seinerzeit sei es die UBP gewesen, die maßgeblich an der Unterbindung mitgewirkt habe.

Beschwerden sollen sich gehäuft haben

Seit Mitte des vergangenen Jahres haben sich laut Alinaghi die Beschwerden gerade von Besuchern des Schlossparks oder des Ewaldsees gehäuft. Immer mehr Menschen, die sich gestört, mitunter sogar belästigt fühlten, zumal mittlerweile regelmäßig mindestens sechs Prostituierte an dem Standort um Freier werben würden. „Auch regelmäßige Kontrollen des Ordnungsamtes machen auf die Prostituierten wenig Eindruck.“

Eindruck zu hinterlassen, ist gleichwohl auch gar nicht die Absicht des Ordnungsamtes, deren Mitarbeiter sich ausschließlich an Fakten und den rechtlichen Vorgaben orientieren. „Beschwerden von Bürgern gehen bei uns ein, solange sich die Prostituierten aber gesetzeskonform verhalten, haben wir keinerlei Grund, ihnen Platzverweise auszusprechen“, so Ordnungsamtsleiter Bernhard Bösing.

Regelmäßige Kontrollen

Im Rahmen regelmäßiger Kontrollen achte man auf die korrekte Entsorgungen von Müll und Unrat und kontrolliere die Pässe. „Dabei“, so Bösing, „stehen wir in engem Kontakt zu den Kollegen vom Ordnungsamt Gelsenkirchen“.

Auch bei der Polizei liegen keine Hinweise vor, die ein Einschreiten notwendig machen würden. „Prostitution ist nicht verboten“, stellt Sprecher Michael Franz klar, „bei uns gibt es keinerlei Beschwerden aus der Bevölkerung, zumal es vor Ort ja auch kaum Anwohner gibt“. Der Strich an der Gelsenkirchener Straße sei im Fachkommissariat für Sexualdelikte sehr wohl bekannt, regelmäßige Überprüfungen aber blieben bislang völlig unauffällig und dienten ohnehin zum Großteil dazu, die Frauen, die ihre Liebesdienste meist alleine und in stockdunkler Nacht anbieten würden, vor Übergriffen zu schützen. Zahlungsunwillige und nicht selten auch gewaltbereite Freier etwa seien keine Seltenheit.