Gelsenkirchen. Gelsenkirchen soll umsteigen: Vom Auto aufs Fahrrad. Dafür müssen möglichst viele Menschen im Aktionszeitraum des Gelsenkirchener Stadtradelns (29. Juni bis 19. Juli) den Wagen stehen lassen. So wie ADFC-Chef Peter Bruckmann.

„Ich fahr so gerne Rad. Wenn die Sonne scheint, die Winde wehn, und die Andern dumm an der Ampel stehn ...“ Peter Petrel hat’s einst gesungen – Peter Bruckmann tut es heute. Mehr noch, er radelt als Held. Weil er sich was traut: Er gibt den Autoschlüssel ab und wird im dreiwöchigen Aktionszeitraum des Gelsenkirchener Stadtradelns (29. Juni bis 19. Juli) sein Auto stehen lassen.

Bruckmann will sich nicht einmal als Beifahrer mitnehmen lassen. Darf er auch nicht. Das sind die Bedingungen für einen Stadtradel-Held mit Vorbildfunktion. Für die WAZ hat der ADFC-Vorsitzende schon mal symbolisch den Schlüssel seines Autos abgegeben. Als Gegenleistung bekommt er vom Referat Umwelt und dem aGEnda21-Büro ein Ticket 2000, um im Bedarfsfall auf Bus und Bahn umsteigen zu können. Für Bruckmann eine ideale Kombination, für die er sich in der Bürger-Werkstatt der Gelsenkirchener Mobilitätskampagne „Gut gemischt mobil“ immer wieder stark macht.

"Überzeugter Radfahrer"

„Ich bin überzeugter Radfahrer und mit dem Rad im Nahbereich schneller, als mit dem Auto am Ziel“, sagt der Bautechniker. Der übrigens nicht, wie man meinen mag, Zeit seines Lebens durchgängig in die Pedale getreten ist. „Das hat sich bei mir in den letzten sieben Jahren erst entwickelt.“

Die Leidenschaft erwachte im Urlaub. „In unserer Ferienwohnung standen Räder zur Verfügung.“ Und Bruckmann entdeckte das Lieblingsfahrzeug seiner Jugendzeit neu. Zurück in Gelsenkirchen, hat er dann neue Wege für sich entdeckt. Und obendrein die Gemeinschaft Gleichgesinnter im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club mit seinen aktuell 230 Mitgliedern in Gelsenkirchen.

Bisher 20 Teams angemeldet

Bruckmanns Heldentum soll kein Einzelfall bleiben. Gesucht werden die Stars unter den CO2-Einsparern, die drei Wochen lang das Auto meiden. Außerdem können sich weiter Teams für Gelsenkirchen registrieren. Ein Team muss mindestens zwei Mitglieder haben.

Einzelkämpfer müssen den Kopf aber nicht in den Sand stecken: Sie können sich im Team des aGEnda-Büros anmelden. 20 Teams hatten sich am vergangenen Freitag bereits auf der Homepage www.stadtreadeln.de registriert. Ihre Teilnahme angekündigt hat inzwischen auch die Polizei, die mit ihrem Chef Rüdiger von Schoenfeldt als Teamkapitän ins Rennen gehen wird.

Hilfe gibt’s beim Koordinator Georg Nesselhauf vom Referat Umwelt: 0209/169-41 23 oder per E-Mail: gelsenkirchen@stadtradeln.de.

Leser können auch beim WAZ-Team einsteigen

Gelsenkirchen beteiligt sich zum ersten Mal an der bundesweiten Kampagne des Klima-Bündnisses. Unter dem lokalen Motto „KlimaGEnial“ spart jeder Teilnehmer pro geradeltem Kilometer bereits 144 Gramm CO2 ein.

Auch die WAZ-Redaktion macht beim Stadtradeln mit und ist als Team registriert. Natürlich können auch unsere Leser beim WAZ-Team einsteigen – sofern sie nicht bereits einem anderen Team angehören bzw. ein eigenes gründen. Mitmachen ist ganz einfach: Auf der Homepage www.stadtradeln.de muss sich jeder Teilnehmer in einem Team anmelden. Das Redaktionsteam heißt: WAZ für Gelsenkirchen. Jeder einzelne Stadtradler hat ein persönliches Passwort, mit dem er Zugriff auf sein Team hat. Die geradelten Kilometer trägt jeder selbst ein. Die eingesparten CO2-Mengen werden sofort ausgerechnet.