Gelsenkirchen. Gelsenkirchen beteiligt sich zum ersten Mal an der bundesweiten Kampagne des Klima-Bündnisses. Erste Teams haben sich bereits für die Aktion, die am 29. Juni beginnt, angemeldet. Viele sollen noch folgen.

Essen, Bottrop und Gladbeck tun es schon zum wiederholten Mal. Jetzt ist auch Gelsenkirchen im Boot: Vereine, Unternehmen, Politik und Verwaltung, Schulen, Nachbarschaften oder gar ganze Stadtteile: Alle, ganz gleich ob sie in Gelsenkirchen wohnen oder hier „nur“ arbeiten, sind aufgerufen, sich zwischen dem 29. Juni und 19. Juli am ersten Stadtradeln in GE zu beteiligen und entweder ein Team zu gründen oder sich einem anzuschließen.

Die Bürger-Werkstatt „Gut gemischt mobil“ hat den Anstoß dazu gegeben, an der bundesweiten Kampagne des Klima-Bündnisses teilzunehmen. Ein Faden, den das aGEnda 21-Büro begeistert aufgenommen hat. Dessen Leiter Werner Rybarski sagt: „Das Stadtradeln ist mehr als nur ein Event. Wer drei Wochen zur Arbeit radelt, könnte sich schließlich daran gewöhnen.“ Und so einen tragenden aGEnda-Leitgedanken zu verwirklichen: Nachhaltigkeit.

Ein Kilometer Rad spart 144g CO2

Die Kampagne Stadtradeln hat gleichermaßen Wettbewerb-Charakter. „Dabei können alle gewinnen, sogar die, die nicht mitmachen“, stellt Dezernent Dr. Manfred Beck fest. Klimaschutzbeauftragter Armin Hardes formuliert den Positiveffekt anschaulich: „Jeder Kilometer, der mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren wird, spart im Durchschnitt 144 Gramm CO2 ein.“ Wer also am Stadtradeln aktiv teilnimmt und pro Tag nur fünf Kilometer radelt, hat die Umwelt nach drei Wochen vor sage und schreibe 15 kg CO2 verschont.

Grundsätzlich gilt auch beim Stadtradeln: „Wir verteufeln das Auto nicht.“ Das tun auch die lokalen Helden nicht, die in allen beteiligten Städten zum Auftakt der Aktion ihren Autoschlüssel für drei Wochen abgeben. Den ersten Star hat auch Gelsenkirchen schon. Wer das ist – das Geheimnis wird (noch) gehütet.

Mit dem Rad zum kühlen Bad

Wenngleich die Aktion Stadtradeln am 29. Juni beginnt, fällt der offizielle Startschuss am Sonntag, 30. Juni. „Dann werden wir mit allen Teams Gelsenkirchen queren“, versprechen die Organisatoren, wozu neben Beck, Rybarsky und Hardes auch Georg Nesselhauf vom Umweltreferat, Sigrun Krümel, die Vorsitzende des aGEnda-Fördervereins und VHS-Chef Michael Salisch gehören.

Was Stadtrat Beck in seiner Eigenschaft als Kulturdezernent freut: Die Emscherkunst-Route setzt in diesem Jahr gezielt auf Pedalritter. Dazu wurde eigens eine Rad-Route ausgearbeitet. „Dass so ein kulturelles Großprojekt auf das Anradeln setzt, das ist großartig.“ Auch er hat eine Idee ausgeheckt: Mit dem Rad zum kühlenden Bad.

Mitmachen ist einfach: So wird man Stadtradler

Mitmachen ist ganz einfach. Jedes gegründete Team (mindestens zwei Leute) benennt einen Teamkapitän oder -kapitänin. Die melden ihr Team im Internet unter www.stadtradeln.de oder beim lokalen Koordinator Georg Nesselhauf unter 169-4123 oder per Mail an gelsenkirchen@stadtradeln.de an. Noch wird überlegt, ob alle Stadtradler eine Armbinde bekommen, die sie als Teilnehmer der Aktion ausweisen. Einzelnen Teams sind bei der Gestaltung eigener Shirts oder Leibchen keine Grenzen gesetzt.

Jeder Teilnehmer hält seine dienstlichen und privat zurückgelegten Radkilometer täglich im Online-Radelkalender fest. So können der fahrradaktivste Bürger, das beste Team und das meistradelnde Ratsmitglied ermittelt werden. Die drei Kategorien werden ausgezeichnet. „Aber gewinnen wird vor allem unser Klima“, da sind sich die Stadtradeln-Macher einig. Nesselhauf kündigt an, dass es im Aktionszeitraum wöchentliche Newsletter geben soll, um die Teams auf dem Laufenden zu halten.