Gelsenkirchen. . Sprachförderung für Kinder unter drei Jahren haben sich die städtischen Kitas längst auf die Fahne geschrieben. 39 von 62 Gekita-Einrichtungen werden vom Bund als Schwerpunktkitas dafür gefördert, die an der Weindorfstraße hat jetzt gar Beraterstatus.

Mit Sprachförderung in den städtischen Kindertageseinrichtungen begann Gekita schon vor 18 Jahren, und zwar als Pionier. 1995 gab es noch keinerlei Programme oder Konzepte, derer man sich bedienen konnte. Also erarbeitete man selbst welche. Und nun will man auch bei der Sprachförderung für unter Dreijährige vorangehen, kündigt der Betriebsleiter von Gekita, Alfons Wissmann, an.

Ein Schritt dahin ist bereits gemacht. Unterstützung gibt es dabei durch ein Bundesprojekt, in das Gelsenkirchen besonders stark eingebunden ist. 4000 Kitas bundesweit werden über das Programm, das mit dem Deutschen Jugendinstitut Konzepte zur Sprachförderung von Kindern unter Drei (U3) entwickelt hat, gefördert. Davon sind 39 Kitas von Gekita betrieben. Und eine davon, die an der Weindorfstraße in Rotthausen, ist nun auch noch als Konsultationskita zertifiziert worden.

Bund finanziert halbe Zusatzstelle

Konsultationskita? „Wir laden Eltern und Fachkräfte anderer Einrichtungen ein, bei uns zu hospitieren um zu sehen, wie alltagsintegrierte sprachliche Bildung möglich ist“, erklärt die Leiterin der Kita, Susanne Lauer-Oneyjkedi. In ihrer Kita werden derzeit 26 U3-Kinder betreut – 26 von insgesamt 100 Kindern. Beim 2007 eingeführten Delphin-Sprachtest schneiden die Kinder an der Weindorfstraße bereits extrem gut ab. Beim jüngsten Test wurde nur bei einem Kind noch weiterer Sprachförderbedarf festgestellt. Bei einem Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund in der Einrichtung von über 50 Prozent.

„Und das wird noch besser. Eigentlich ist die Sprachbildung mit drei Jahren ja abgeschlossen. Wenn wir jetzt vorher ansetzen können, in intensiver Arbeit mit kleinen Gruppen oder gar einzeln, dann ist das optimal. Und das geht,“ ist Gabriele Ihde, seit 2008 Sprachförderkoordinatorin bei der Stadt Gelsenkirchen, überzeugt. „Beim Zähneputzen, beim Wickeln sind gute Alltagsgelegenheiten, gezielte Sprachförderung in 1:1-Betreuung zu treiben“; erklärt Karin Broekmann, die als Sprachförderfachkraft Kinder, Eltern und Kollegen weiterbildet. Eine halbe zusätzliche Stelle für eine Sprachförderfachkraft finanziert übrigens das Bundesprogramm für 3,5 Jahre. In allen 39 teilnehmenden Kitas in GE. Allein die Weindorfstraße bekommt insgesamt 100 000 Euro Zuschüsse.