Gelsenkirchen. . Die erste der sechs neuen städtischen Kitas in Gelsenkirchen ist ab sofort im Bau. Im Januar 2014 sollen an der Irmgardstraße, wo die Kita auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule Irmgardstraße gebaut wird, die 85 Kinder – davon 18 unter drei Jahren – einziehen können.

Die meisten Gelsenkirchener Kinder besuchen eine städtische Tageseinrichtung. Über 5000 Kinder werden in den 62 Einrichtungen der GeKita betreut. Und weil die Stadt – im Gegensatz zu anderen Trägern – in der Pflicht ist bei der Einhaltung des gesetzlichen Anspruchs auf Betreuung – ab August auch für Kinder ab einem Jahr – kümmert sie sich am meisten um den Ausbau der Betreuungsangebote für die Kleinsten. Am Donnerstag gab es den ersten Spatenstich für eine Kita in Bulmke-Hüllen an der Irmgardstraße.

85 Kinder sollen dort betreut werden, davon 18 unter drei Jahren. Man würde durchaus gerne mehr Plätze für kleine Kinder anbieten, weil es eigentlich genug Plätze für die größeren gibt. Die Rahmenbestimmungen des Landes sehen jedoch vor, dass je Kitagruppe nicht mehr als sechs Kinder unter drei Jahren dabei sein dürfen – so kommt die Zahl 18 zustande, erklärt der städtische Referatsleiter, Alfons Wissmann. Allerdings sind auch Gruppenformen möglich, in denen nur Kinder unter Drei betreut werden. Da allerdings ist der Personalschlüssel anders, sind die Kosten höher. Abgesehen davon, dass durch Gruppenumwandlungen in anderen Kitas auch Plätze für Kinder über drei Jahren wegfallen, es also Ausgleichsbedarf gibt.

Nicht nur für den Rechtsanspruch

Oberbürgermeister Frank Baranowski betonte gestern, dass es nicht nur um Erfüllung des Rechtsanspruchs für Kinder unter Drei gehe, sondern auch um das selbst gesetzte Ziel, allen Kindern gute Bildungsmöglichkeiten anzubieten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Und es sei auch wichtig, nicht irgendwie Plätze zu schaffen, mit Containern etwa, wie es anderswo geschehe, sondern dass auch Wert auf die Gestaltung gelegt werde – wie hier. Für den Neubau sind 3,2 Mio. Euro veranschlagt.

Den künstlerischen Part beim offiziellen Baustart übernahmen Kinder der städtischen Kita Bochumer Straße; mit Helm, Schüppchen und Schubkarre sangen sie das Lied vom Irmgardstraßenbau.

Sechs werden neu gebaut – drei von der GGW

Besorgt fragten indes Anwohner der Irmgardstraße nach den Parkplätzen für Mitarbeiter und Eltern, da es in der Straße schon jetzt extrem knapp sei. Für Mitarbeiter gibt es Platz auf dem Gelände. Bei Eltern hofft man auf Anreise ohne Auto, da die Einrichtung für den Nahbereich gedacht sei, so Wissmann.

Die Irmgardstraße ist eine von sechs neuen städtischen Kitas. Diese und zwei weitere baut die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft GGW, die anderen die Stadt selbst. Im Januar 2014 sollen hier die Kinder einziehen. Übrigens: Bisher haben sich nur 15 Eltern bei der Stadt gemeldet, die in der Kita keinen Platz für ihr U3-Kind bekommen haben.

Bistum ist der zweitgrößte Träger von Kitas

Der Kita Zweckverband des Bistums Essen ist der zweitgrößte Träger von Kindertageseinrichtungen in Gelsenkirchen mit derzeit rund 1600 betreuten Kindern. Diese Zahl wird sich auch zum August nicht ändern. Allerdings wird der Anteil der U3-Plätze steigen. 174 werden es ab August sein, 24 mehr als bisher. Die Zusatzplätze kommen durch Umwandlung von Gruppenformen zustande. Wegen des veränderten Betreuungsschlüssels für Kleine gibt es dann fünf Ü3-Plätze weniger.

In den 17 Tageseinrichtungen des Evangelischen Kirchenkreises in GE werden derzeit 982 Kinder betreut, davon 148 im Alter unter 3 Jahren. Ab August werden hier weitere 30 U3-Plätze durch Umwandlung von Gruppenformen in den Einrichtungen geschaffen. Man unterstütze die Stadt so gut wie möglich und stimme sich entsprechend ab, so Christiane Wegers, Geschäftsführerin der Evangelischen Kindergartengemeinschaft.

Neben Gekita und Kirchen gibt es in GE eine Awo-, eine Diakonie- (45 Kinder, davon ab August 6 U3-Plätze), eine Waldorfeinrichtung sowie drei Elterninitiativen.