Gelsenkirchen. Die Grundschule am Mechtenberg präsentierte am Dienstag die Ergebnisse ihres interkulturellen Projektes.

Die kulturelle Vielfalt an der Grundschule am Mechtenberg ist groß: Kinder, deren Wurzeln in aller Herren Länder liegen, lernen hier gemeinsam. Deshalb hat man sich etwas ausgedacht: Im Rahmen des interkulturellen Projekts „Viele Freunde – viele Sprachen“ wurden eineinhalb Jahre lang fremde Sprachen und Kulturen erkundet. Am Dienstag präsentierten die Kinder das Gelernte in einer Aufführung.

Die sprachliche Weltreise startete in Russland. Dass wohl kaum jemand die Geschichte genau verstanden hat, störte keinen. Verständigung braucht schließlich nicht immer Sprache. Eine siebensprachige Version von Bruder Jakob und vieles mehr folgte. Zum Schluss mussten auch die stolzen Eltern noch ran und ihre Tanzkünste unter Beweis stellen. Die Kids waren mit jeder Menge Spaß bei der Sache, der Höhepunkt war aber – zumindest für Lea – ein anderer: „Die Besuche in der Synagoge, des indischen Tempels und in der Moschee waren für mich total schön“, verrät die Zehnjährige, die bisher nur die katholische Kirche kannte. „Hier haben wir viel über die anderen Religionen gelernt.“

Kulturen entdecken

Andere Religionen kennen lernen, fremde Kulturen entdecken und in unbekannte Sprachen eintauchen – diese drei Elemente wollte Elke Brandenburger, die das Projekt auf die Beine gestellt hat, auf spielerischem Wege verbinden. „Die Kinder mit Migrationshintergrund sollen zum einen die eigene Kultur schätzen lernen. Zum anderen ist es extrem wichtig, fremden Kulturen und Religionen Respekt entgegenzubringen“, ist sich die Ganztagsbetreuerin sicher. „In jungen Jahren ist der Umgang miteinander ungezwungener. Je früher die Kinder Toleranz schätzen lernen, desto besser.“

Jeden Dienstag hat man sich in den vergangenen eineinhalb Jahren im Rahmen der Ganztagsbetreuung mit dem Thema beschäftigt. Über die Zeit ist eine kleine Ausstellung entstanden, in der Plakate zu den Religionen vorgestellt werden und Themenbereiche zu einzelnen Ländern besichtigt werden können.

Viel gelernt

Ein bisschen traurig sind die Kinder schon, dass es jetzt vorbei ist. Aber viel gelernt haben sie. Das merkt man, wenn man Chira zuhört: „Nazis sind blöd! Es ist doof, wenn man jemanden nicht mag, nur weil er aus einem anderen Land kommt oder anders spricht“, findet sie.