Gelsenkirchen. Die Ausstellung „Schmuckstücke aus dem Gelsenkirchener Karneval“ zeigt Exponate aus fast 100 Jahren Karnevalstradition. Feierliche Eröffnung mit dem Stadtprinzenpaar und seinem Hofstaat.
Die Kunden der Erler Sparkassenfiliale staunten nicht schlecht, als sie in der Kundenhalle auf kostümierte Vertreter der Gelsenkirchener Karnevalsvereine trafen. Unter ihnen selbstverständlich auch das Stadtprinzenpaar Olaf I. (Poell) und Anke I. (Kozianka). Gemeinsam mit den Vorsitzenden des Gelsenkirchener Festkomitees und dem Sparkassendirektor Bernhard Lukas eröffneten sie die Ausstellung „Schmuckstücke aus dem Gelsenkirchener Karneval“.
„Die Ausstellung wird Kunden und interessierte Karnevalisten schon einmal auf die tollen Tage einstimmen“, sagte Bernhard Lukas bei der Eröffnung. Zu sehen sind Karnevalsorden, Prinzen- und Prinzessinenkostüme, Narrenkappen, Prinzenketten und Präsidentenstäbe aus den letzten 50 Jahren Gelsenkirchener Karnevalsgeschichte.
Ein Traum geht in Erfüllung
„Wir haben über 2000 Karnevalsorden zusammengetragen. In der Ausstellung sind nur die Gelsenkirchener zu sehen, rund 480 Exemplare“, sagt Gerd Schwenzfeier, Präsident des Festkomitees. Da die Sparkasse einen großen Teil des Gelsenkirchener Karnevals finanziert, war es kein Problem, die Räumlichkeiten für eine Ausstellung zu nutzen. „Karneval ist gut für das Stadtimage und steigert die Lebensqualität. Daher unterstützen wir das Festkomitee“, erklärt Bernhard Lukas. Seit 1953 werden in der Stadt Orden verliehen. Die ausgestellte Standarte ist aus dem Jahr 1936.
Kappen, Kostüme und Orden
Ein leidenschaftlicher Ordensammler war Eberhard Breßlein, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse und Vollblutkarnevalist. Er hat mit seiner Sammlung den Grundstein für diese Ausstellung gelegt. Nach seinem Tod wurden die Orden dem Gelsenkirchener Festkomitee geschenkt. „Jeder von uns hat einen Traum. Eberhard Breßleins Traum war seine Orden einmal in einer Ausstellung zu sehen. Dieser Traum geht hiermit in Erfüllung“, sagte Gerd Schwenzfeier.
Grundstein für ein Museum gelegt
Die Geschichte des Gelsenkirchener Karnevals sei so vielseitig, dass ein Buch darüber geschrieben werden könnte. Und auch ein Karnevalsmuseum sei schon in Planung, es fehle nur noch ein kostengünstiger Standort. „Mein Traum ist es, eine Festhalle zu haben, in der wir auch unsere Wagen bauen können“, so Schwenzfeier und erntet damit den Applaus der Jecken.
Mit der Ausstellung sind die ersten Grundsteine gelegt, damit der Gelsenkirchener Karneval nicht in Vergessenheit gerät. Noch bis zum 13. Februar (Aschermittwoch) haben alle Interessierten die Möglichkeit, einen Blick auf die Kostbarkeiten in der Erler Sparkassenfiliale (Cranger Straße 271) zu werfen. Geöffnet immer täglich ab 8.30 Uhr.
Die Geschichte des Gelsenkirchener Karnevals in Zahlen
Von 1934 bis 1939 fanden die ersten dokumentierten Karnevalsumzüge in Buer statt, geleitet von der im Jahr 1851 gegründeten „Großen Karnevalsgesellschaft Buer“ .
1955 wird Hans I. von den Bismarcker Funken der erste Gelsenkirchener Prinz. Im selben Jahr ging der erste Gelsenkirchener Umzug über die Bahnhofstraße zum Hans-Sachs-Haus. Seit 1969 geht der Umzug über die Cranger Straße. Nur in den Jahren 1998 und 2000 fiel er wegen Umbauarbeiten aus. Vor der Sparkasse in Erle steht wie eh und je die Tribüne, auf der gefeiert wird.