Gelsenkirchen. Robert Kemski bringt Rosenmontag die Narren auf der Cranger Straße in Erle in Bewegung und übernimmt das Kommando in der Führungs-Lok.
So richtig, gesteht Robert Kemski, werde er sich erst am 11. Februar nach getaner Arbeit „wirklich als Zugführer fühlen. Wenn der erste Zug gelaufen ist“ – sein Zug, bei dem der 52-Jährige allein in der Lok an der Spitze das Kommando hat, für den er bei den Erler Funken ein Erbe angetreten hat, das mit einem Namen verbunden ist: Werner Preißler. 30 Jahre lang hatte Preißler den Zug organisiert, angeführt und unfallfrei über die Runden gebracht.
In der letzten Session hängte er dann die Narrenkappe mit den Insignien des Zugführers an den Nagel. Kemski übernahm, nachdem ihn das Festkomitee Gelsenkirchener Karneval in die Funktion gewählt hatte. Ins kalte Wasser wird der Zugführer nicht springen müssen. „Die letzten beiden Jahre habe ich Werner Preißler begleitet und gesehen, welche Aufgaben und welche Verantwortung auf mich zukommen.“
Feiern ist nicht
Kemski, seit gut 20 Jahren Erler und beruflich in der Versandabteilung eines Pumpen-Herstellers tätig, ist erst spät zum Karneval gekommen. „Seit 2000 bin ich bei den Erler Funken Mitglied. Seitdem bin ich auch als Wagenbauer tätig. Und die letzten sechs Jahre habe ich auch Vorstandsarbeit geleistet. Aber man muss natürlich die Liebe zum Karneval und zum Rosenmontagszug haben“, sagt er, „auch wenn sich das bei mir relativ spät entwickelt hat. Natürlich muss auch die Frau bei so einer Entscheidung mitspielen.“
Feiern ist nicht. Die Devise gilt für Rosenmontag, wenn Kemski 750 Akteure und 21 Motivwagen auf die Strecke bringt. Die größte Herausforderung bei der Ablauf-Organisation? „Verzögerungen und Lücken im Zug vermeiden“, und brenzlige Situationen sowieso. Bei der Aufstellung gilt übrigens das Rotationsprinzip. Irgendwann kommt jede Gesellschaft mal an die Spitze...