Gelsenkirchen. Kleinerer Laden mit Frischwaren im Tossehof kommt im nächsten Jahr. Umbau des Quartiers. Betreuung für unter Dreijährige.
Am 14. April musste der „Carekauf“ als integrativer Supermarkt schließen. Das Defizit konnte der Träger, die Caritas nicht mehr verkraften. Stadt wie Bewohner wünschten sich wieder einen Laden für die Nahversorgung. Der soll im Herbst 2013 seine Türen öffnen.
Umfangreich waren Untersuchungen und Gestaltungsvorschläge für ein multifunktionales Quartierszentrum. So musste auch die Eigentümerversammlung baulichen Veränderungen zustimmen. Die Verbesserung der Nahversorgung war neben der Modernisierung der Wohnanlage und der Erneuerung der Spiel- und Freiflächen Bestandteil des Projekts Stadtumbau West. Jetzt endet die Landesförderung. Die Stadt hätte nach der Carekauf-Insolvenz bei einer Bindungsfrist von zehn Jahren 272.000 Euro an Fördergeldern zurückzahlen müssen. Mit der Weiterentwicklung des Konzepts können die Mittel in das Folgeprojekt fließen.
Betreuung für Kinder unter drei Jahren
In einer Umfrage unter 326 Bewohnern hielten 90 Prozent eine fußläufig erreichbare Nahversorgung mit einem Angebot an Frischeprodukten für wünschenswert. Das ursprüngliche Ladenlokal wird von 700 auf 400 qm verkleinert. Mit einem bedarfsgerechten Angebot soll bewusst auf die Konkurrenz zum Supermarkt verzichtet werden. Ein Marktleiter, seine Stellvertreterin und zwei Fachverkäuferinnen stehen bereit. Dazu sollen zwei schwer vermittelbare Kräfte qualifiziert werden. Träger ist die Gafög.
Neu im Angebot ist die Betreuung für Kinder unter drei Jahren. Der Servicebereich wird erweitert durch einen Lieferservice, Reinigungs- und Schuhreparaturannahme, Briefmarkenverkauf oder Paketannahme. Im Nachbarschaftscafé finden Aktivitäten statt, die Quartiersmanager Detlev Czackowski organisiert. Er löste Beate Rafalski ab, die Anlaufstelle für Jedermann im Tossehof war. Der 50-Jährige muss sich räumlich etwas einschränken. In der Motorfunktion, die schon Beate Rafalski übernommen hatte, sieht sich Detlev Czackowski ebenfalls. Der Projektbeirat wird sich im März neu konstituieren, soll beraten, informieren und Projekte begleiten.
Der Stadt- und Entwicklungsausschuss hat die städtische Vorlage abgesegnet. Von den 456.000 Euro an Gesamtkosten trägt die Stadt einen Eigenanteil von 154.000 Euro.