Gelsenkirchen. . Der integrative Caritas-Supermarkt “carekauf“ im Tossehof kriegt Unterstützung: Mit einer Plakataktion machten sich die Nachbarn für das Projekt stark, bei dem Menschen beschäftigt werden, die es auf dem normalen Arbeitsmarkt schwer haben.
"Es bereitet mir Freude zu erleben, wie wir Nachbarn wieder miteinander ins Gespräch kommen, wenn wir uns beim carekauf treffen", lässt sich Lorenza Domer auf einem Plakat zitieren. Die Bewohnerin des Tossehof in Hüllen musste nicht lange überlegen, ob sie bei der Plakataktion für den von der Caritas getragenen Supermarkt dabei ist.
Auf sechs Plakaten machen sich Nachbarn, Freunde und Förderer für "carekauf" stark. Ohne den Supermarkt wäre es deutlich schwerer, den Tossehof wieder zu einem beliebten und belebten Stadtviertel zu machen, ist man sich einig. Aus der Nachbarschaft haben der Apotheker Wolfhard Matthes und Krimhild Kallies vom Fußpflegestudio mitgemacht. Beide bringen sich auch bei Aktionstagen rund um den Tossehof ein.
Kein einfacher Standort
Schlimm wäre es, wenn es "carekauf" nicht gäbe, so Quartiersmanagerin Beate Rafalski. "Ohne Auto einkaufen können, Nachbarn treffen– das sind Pluspunkte", sagt sie und wünscht sich weitere Angebote. Eine Reinigung sowie ein Zeitschriften- und Lottogeschäft stehen ganz oben auf der Wunschliste. Die würden gut ankommen, weiß sie aus vielen Gesprächen im Quartiersladen.
Wilfried Reckert, Seniorenbeauftragter der Stadt, schätzt zwar den "carekauf"-Lieferservice, doch viel wichtiger ist ihm, dass mit dem Supermarkt und dem Quartiersladen zwei kommunikative Orte entstanden sind. "Das stärkt die Nachbarschaft und die Verbundenheit im Stadtteil, was gerade ältere Menschen zu schätzen wissen", so Reckert, unter dessen Obhut das Projekt Seniorenvertreterinnen/Nachbarschaftsstifter läuft. Zentrale Anlaufstelle in Hüllen ist auch hier der Quartiersladen.
"Carekauf" schreibt zwar schwarze Zahlen, doch einfach ist der Standort und die Einzelhandelsbranche insgesamt nicht. Beim Erfolg helfen sollen die 2000 gedruckten Plakate, die rund um den Tossehof aufgehängt werden. Geschäftsführer Christian Stockmann: "Die Aktion wird gut angenommen."