Gelsenkirchen.

Schreiben von Banken, Behörden und Versicherungen sind für viele Menschen das nackte Grauen. Was wollen die mir jetzt wieder andrehen? Steigen die Gebühren wieder mal? „Die Wenigsten lesen sich diese Anschreiben wirklich durch. Viele verschwinden oft im Papierkorb oder bestenfalls im Aktenordner“, kennt Heiko Erdmann, Leiter Vertriebssteuerung bei der Volksbank Ruhr Mitte, die Gewohnheiten vieler Kunden. Aber genau das Verhalten kann ein böses Erwachen zur Folge haben.

Diejenigen, die Riesterverträge abgeschlossen haben, also staatliche Zulagen bekommen, müssen aufpassen. Denn die Anbieter von Riesterverträgen verschicken immer im ersten Quartal eines Jahres Bescheide, aus denen hervorgeht, wieviel Zulagen der Riestersparer bekommen hat oder wieviel Geld von der zentralen Zulagenstelle in Berlin zurück gefordert wurde. Nur in dem Jahr, in dem man das Schreiben bekommen hat, kann man erfolgreich reagieren. Am 1. Januar des nachfolgenden Jahres ist Schluss.

Handlungsbedarf bei 10.000 Kunden

„Circa 10.000 Kunden der Volksbank haben einen Riester-Sparvertrag. Bei ungefähr 1000 Sparern besteht auch in diesem Jahr wieder Handlungsbedarf“, betont Erdmann. Aus dem Grund versuche die Volksbank, mit diesen Kunden einen Gesprächstermin zu machen, um die finanzielle Situation zu durchleuchten. Leider nicht immer mit dem erhofften Erfolg, dass die Kunden das Angebot auch wirklich annehmen würden.

„Die Riester-Sparer sollen nur das Schreiben von der Zulagenstelle mitbringen – bis Ende des Jahres ist ja noch Zeit – die Berater prüfen dann zusammen mit dem Kunden, was zu tun ist. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Rückzahlungen gefordert werden.“

Denn oft hat sich die persönliche Situation des Kunden geändert, nur ist das nicht mit dem Kreuzchen an der richtigen Stelle auf dem Formular für die Zulagenstelle in Berlin mitgeteilt worden. Und das kann verheerende Folgen haben. Manchmal verdient ein Kunde weniger und hat dann zu viel Zulagen bekommen, manchmal hat sich der Verdienst erhöht und man schöpft nicht die gesamten staatlichen Zulagen aus. Wichtig ist, jährlich zu reagieren. Für Riesterkunden der Volksbank Ruhr Mitte ist der Riestercheck kostenlos.

„Nur muss der Sparer auch tatsächlich zu uns kommen, damit er keine bösen Überraschungen erlebt“, betont Heiko Erdmann. Denn Rückforderungen von einigen hundert, manchmal einigen tausend Euro sind keine Seltenheit.

Als einzige Bank hat die Volksbank ein „Riester-Bonusheft“ entwickelt. Ähnlich wie man es von den Krankenkassen für den Zahnarztbesuch kennt. Jeder Kunde, der einmal im Jahr zum Riestercheck kommt und das in drei aufeinander folgenden Jahren, bekommt von der Volksbank Ruhr Mitte sogar 50 Euro.