Gelsenkirchen. In der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Arbeit und des Beirats für Menschen mit Behinderungen sorgte eine E-Mail von Manfred Liebich, Leiter der Gelsenkirchener Gruppe Selbsthilfe Körperbehinderter e.V., für eine längere Debatte. Liebich hatte die gerechte Verteilung von Weihnachtszuwendungen angemahnt.
Muckelig eng war’s in der Doppelsitzung. Die Mitglieder des Ausschusses für Soziales und Arbeit (ASA) und des Beirats für Menschen mit Behinderungen saßen dicht an dicht im Tischkreis des Awo-Migrantenzentrums. Nicht dabei und dennoch geraume Zeit Mittelpunkt: Manfred Liebich, Gelsenkirchener Bereichsleiter des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter e. V.
Dieser hatte nämlich in der WAZ gelesen, dass der ASA eine Vorlage über Zuwendungen an Vereine und Verbände zur Betreuung besonders benachteiligter Menschen in der Weihnachtszeit beschließen soll. Ups. Seine Gelsenkirchener BSK-Gruppe tauchte in der beschriebenen Liste aber nicht auf.
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Eine schnelle E-Mail-Botschaft
Dafür andere Gruppen aus den Reihen der AG Behindertenhilfe. Also schickte er den Fraktionen – zugegebener Maßen zu außergewöhnlicher (nächtlicher) Stunde – noch schnell eine E-Mail-Botschaft zu. Er vermisse seinen Verband, seit Jahrzehnten „eine verlässliche Organisation in der ehrenamtlichen Selbsthilfe“. Und bat um eine gerechte Verteilung von Zuwendungen zur Weihnachtszeit.
Ob es richtig sei, dass dieser Verband in Gelsenkirchen ansässig ist, oder ob er aus Düsseldorf gesteuert werde? Fragte ASA-Vorsitzender Lutz Dworzak (SPD) in die Runde. Und Manfred Peters (SPD) hatte „ein ganz seltsames Gefühl“. Da komme nac hts eine E-Mail und „wir diskutieren jetzt hier über eine Organisation“. In der lebhaften Debatte stellte sich dann heraus, dass es Zuwendungen für Vereine und Verbände gibt, die von der Stadt angeschrieben worden sind und die sich dann um einen Beitrag beworben hatten. Was Anne Schürmann (FDP) zu dem Einwand veranlasste: „Wir müssen über das Verfahren reden. Wichtig ist doch, dass wir alle anschreiben.“
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Transparentes Verfahren angemahnt
Wolfgang Heinberg (CDU) mahnte die notwendige Transparenz beim Verfahren an. Er war es auch, der darauf hinwies, dass Manfred Liebich von der Möglichkeit, einen solchen Antrag zu stellen, wahrscheinlich gar nichts gewusst habe. Sozialdezernentin Karin Welge informierte die große Runde schließlich darüber, dass künftig intensiv hingeschaut und geprüft werden soll, wo der Bedarf an Zuwendungen am größten ist und wer für welchen Personenkreis eine Weihnachtsfeier organisiert.