Gelsenkirchen. Senioren in Gelsenkirchen entdecken den PC gemeinsam mit Altersgenossen.

Immer mehr ältere Menschen entdecken den PC für sich – sei es als neues Hobby, nach dem Beruf, der Familienphase oder aber auch als modernes Mittel, mit anderen wie Freunden und Verwandten in Kontakt zu treten.

So auch Kathrin Rave. Die Witwe und zugleich Vermieterin, sah sich nach dem Tod ihres Mannes der Herausforderung gegenübergestellt, „all den Schriftverkehr“, den sonst ihr Mann bearbeitet hatte, „nun selbst in die Hand bzw. Maus zu nehmen“. Im PC-Kursus der Elisabeth-Käsemann-Bildungsstätte lernt die 67-Jährige u.a. die Windows-Fenstertechnik verstehen, Schreibprogramme wie Word benutzen und das Übertragen und Speichern von Dateien.

Oftmals bei Null anfangen

Manch einer wird bei solch vermeintlich simplen Tätigkeiten vor sich hin lächeln und denken, wie „weltfremd die Teilnehmer doch“ seien, aber Kursusleiter Karl-Heinz Bonk weiß um die Umstände, warum Mann oder Frau der digitalen Welt selbst im fortgeschrittenen Alter noch derart „jungfräulich“ begegnen. „Viele der Teilnehmer haben im Familienkreis schon versucht, den Umgang mit dem PC zu lernen“, erzählt der 60-Jährige. Doch meist fehle es dem Gegenüber an Zeit und Geduld. Insbesondere Kinder und Enkel stünden ebenso verdutzt wie ratlos da, wenn man bzw. frau sogar noch den Knopf zum Einschalten des Computers suchen müsse – und der Unterricht in ihrer Vorstellung quasi in der PC-Steinzeit anfangen müsste.

Auch interessant

Mut, Ehrgeiz und Disziplin

Ähnlich frustrierende Erlebnisse hatte auch Kathrin Rave. Zwar hatte sie sich durch Ausprobieren etwa PC-Wissen angeeignet, aber gleichzeitig „die leidvolle Erfahrung gemacht, eine wichtige Dateien“ unwiderruflich „gelöscht oder zerstört“ zu haben – etwa Bilder, Dateien eben von hohem individuellem Wert.

Das soll künftig nicht mehr passieren. Karl-Heinz Bonk, als Senior funkt er auf der gleichen Wellenlänge, geht in dem kleinen Kursus von maximal zehn Teilnehmern von PC zu PC, erklärt ohne verwirrendes „Fach-Chinesisch“ die einzelnen Arbeitsschritte. Ein Beamer hilft ihm dabei, graue Theorie in Praxis auf der Großleinwand zu verfolgen. Denn: Aus Fehlern lernt man. Auch im Alter.