Verkaufsoffener Tag der Deutschen Einheit und Bauernmarkt in Gelsenkirchen
•
Lesezeit: 3 Minuten
Gelsenkirchen. Mix aus Erzeuger-Markt, Kirmesrummel und verkaufsoffenem Feiertag fülltam Feiertag die Fußgängerzone. Stimmiges Bauern-Ambiente gibt’s vor allem am Neumarkt – bis zum Bahnhof verliert sich die Marktsimmung.
Es gießt. Die himmlischen Schauer führen unten auf der Bahnhofstraße zur großen Umverteilung. Die Menschen flüchten vor dem Regen in die Läden. Während Kodi und Kaufhof sich mächtig füllen, die Mayersche Buchhandlung voll stöbernder Kunden ist und sich vor der Nordsee-Theke die Tische füllen, drücken sich draußen Kind und Kegel unter die Vordächer von Imbiss-Ständen, halten Händler ihre Pavillons fest, decken Ware mit Plane ab. Fliegende Händler, der Begriff bekommt bei den ersten Böen eine eigene Bedeutung auf dem 4. Gelsenkirchener Bauernmarkt. Mit einem verkaufsoffenen Feiertag ist er wieder kombiniert. Heraus kommt ein Mix aus Kirmesrummel und Nostalgiemarkt, Spezialitätenverkauf und Fressbuden, der Menschen anzieht.
Puppen, Kleidchen, Kinderwagen
Mittags ist die City voll. Am Neumarkt stimmt das Bauern-Ambiente. Ziegen meckern auf Stroh, flauschige Entenküken sind ein Blickfang. Rundum reihen sich Honigverkäufer und Korbflechter an Sirupwaffel-Stand und Reibekuchen-Imbiss. Tiroler Bauernstandl und holländische Kunsthandwerker stehen Seite an Seite. Hüben glühen lautstark französische Fußballfans vor dem Montpellier-Spiel gegen Schalke vor, drüben spinnt Diddi Rauwhorst in aller Seelenruhe im Trachtenkleid ihre Wolle. Selbstgestricktes liegt auf dem Tisch: Pullover, Socken, Schals. Auf Märkten in Holland und Deutschland ist sie unterwegs. Gelsenkirchen, meint sie, „ist ein guter Standort. Es sind viele Leute hier.“
Zwischen Neumarkt und Bahnhofsvorplatz haben rund 50 Händler ihre Stände aufgebaut. Das Bauern-Flair verliert sich unterwegs zwischen Blumenzwiebeln, Schwarzbier-Ausschank, Kinderkarussell und Räucherware, Deko-Keramik und Steinskulpturen. Am Bahnhof sind noch ein paar Strohballen drapiert, die kleine Bühne dort ist mittags verwaist. Unterwegs bespielt Ralph Hohmann das „kleinste Marionetten-Theater der Welt“. Zu Karibik-Musik tanzt eine Puppe schwungvoll Hula. Nicht nur Kinder machen große Augen.
Ganze Knuddel-Familien bevölkern die Auslage von Gisela Holtermann. Puppenkinder, dazu winzige Kinderwagen, Kleidchen. Alles selbst gemacht von der Hobbyhandwerkerin. Wie auch die Serviettenhalter, Papiersterne oder Geschenkverpackungen. Die Recklinghäuserin bereist Kreativmärkte der Region. Zwei ihrer Puppen hat sie mittags verkauft. Sammlerinnen sind neben Kindern ihre Zielgruppe. „Leben kann man davon nicht“, sagt sie. „Aber das Publikum ist okay, die Leute sind nett“. Und eine alte Stadt-Verbundenheit gibt’s ohnehin. „Ich bin in Hassel aufgewachsen.“
„Das ist eine Veranstaltung, die wächst“
Ab 11 Uhr öffnete der Gelsenkirchener Bauernmarkt, von 13 bis 18 Uhr zogen Mittwoch die Innestadt-Geschäfte nach. „Ich bin sehr zufrieden, dass es so voll ist“, freut sich Roman Schmitz von der Werbegemeinschaft Gelsenkirchen City bereits am frühen Nachmittag über die „super Resonanz. Es waren auch viele Besucher in der Stadt, die nicht aus Gelsenkirchen kommen. Das haben wir an unseren Kassen gemerkt“, wo in Stichproben die Kunden-Ströme erfasst werden.
Bauernmarkt
1/17
Im Modehaus an der Bahnhofstraße hatte Schmitz die volle Verkaufsbesetzung am Start. Auch die Umsätze stimmten offenbar. Dabei profitierten zumindest Einzelhändler vom Wetter. „Der Regen hat so richtig die Leute in die Läden gespült.“
Der Bauernmarkt entwickelt sich langsam zur Zugnummer. Schmitz: „Mit 50 Händlern hatten wir mehr als früher. Es hätten noch mehr kommen sollen, doch leider hatten wir wegen des Wetters ein paar kurzfristige Absagen.“ Am Markt-Ambiente soll in Zukunft weiter gearbeitet, der Auftritt insgesamt noch verbessert werden. „Das ist eine Veranstaltung, die wächst“, sagt Schmitz. Zwei von vier verkaufsoffenen (Sonn)-Tagen stehen 2012 noch auf dem City-Programm – zunächst am 28. Oktober, dann am 1. Dezemberwochenende.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.