Gelsenkirchen. .
Betont hochnäsig blickt die junge Frau in Designerklamotten vom Werbeplakat auf den Betrachter hinab. Doch wer genau hinschaut, entdeckt am Fuße des Bildes eine kleine Frauenfigur, die sich vor Scham die Hände vor das Gesicht hält. Ist das Fremdschämen für das eigene Geschlecht? Oder ist der Frau ihr eigenes Werbegesicht peinlich?
Es sind Fragen wie diese, die die Arbeiten des Berliner Künstlers Frank Paul aufwerfen. In der Galerie Kabuth an der Wanner Straße 4 sind ab heute zehn seiner „Kunststücke“ zu sehen. Immer wieder trifft hier Malerei auf Skulptur, es gibt Anleihen bei poppigen Werbeplakaten und Menschen stehen dabei im Mittelpunkt: Sie küssen sich, präsentieren sich – oder scheinen im Traum versunken, wie der junge Mann mit dem Batman-T-Shirt, der einen seiner schwarzen Flügel flickt. „Ikarus“ hat Frank Paul dieses Werk genannt, das sich dreidimensional von der Wand abhebt – so als könnte die Figur tatsächlich fliegen.
Vernissage am Freitag
„Die Arbeiten des Künstlers gehen ganz bewusst eine Einheit ein mit der Wand, an der sie hängen ein“, erklärt Galeristin Jutta Kabuth, die Frank Paul für das Ruhrgebiet entdeckte. „Er verkauft inzwischen die meisten seiner Werke in Skandinavien“, betont sie – und erzählt auch, dass sie Frank Paul Anfang November auf der „Contemporary Art Ruhr 2012“ auf Zollverein präsentieren wird, damit seine Werke hier in der Region bekannter werden. Schon jetzt sind sie hier vor Ort zu sehen. . .
Die Vernissage findet am Freitag, 7. September, von 19.30 bis 22 Uhr in der Galerie Kabuth an der Wanner Straße 4 statt. Zu sehen sind die Werke von Frank Paul hier bis zum 5. Oktober.