Gelsenkirchen. .

Der Ausstellungsmarathon beginnt: Fast täglich eröffnet in den nächsten Wochen in Gelsenkirchen eine neue Werkschau. Die Werke sind dabei so vielseitig wie das Publikum, das sie ansprechen wollen. Ein Trend zeichnet sich allerdings ab: In diesem Herbst wird Schwarzlicht eingesetzt – damit hält die dritte Dimension Einzug in Ateliers und Galerien.

Tausendmeister (be)leuchten

Unser Rundgang startet am Freitag, 24. August, ab 19 Uhr in der „werkstatt“ an der Hagenstraße 34, wo die Düsseldorfer Künstlergruppe „Tausendmeister“ mit einer Vernissage aufwartet. Das Besondere dabei: „Die fünf Tausendmeister-Künstler Laas Abendroth, Henrik Drescher, Hamid Ghaffari, Gordan Nikolic und Sven Vieweg stellen diesmal keine Einzelarbeiten aus, sondern haben die werkstatt bei einem Besuch auf sich wirken lassen und dann gemeinsam ein Werk entwickelt, dass genau zu diesem Ort passt“, erklärt Wolfgang Ullrich, der Vorsitzende des „werkstatt“-Vereins.

Die Fenster sind dunkel verhangen, wer die „werkstatt“ betritt, muss sich erst einmal an das blau-violett leuchtende Schwarzlicht gewöhnen. Und dann geht es auf Entdeckungsreise: Hier sind Rechtecke in unterschiedlichen Größen aufgehängt, sie alle eint ein Lochmuster, durch das kleine weiße Punkte leuchtend hervortreten. Diese werden immer heller, je länger man sie betrachtet.

Auch winzige Linien und Stäbchen lassen in einigen Bildern erkennen, die „Tausendmeister“ haben so nicht nur die markanten werkstatt-Wände in ihrer Kunst eingefangen, sondern auch deren Macken. Die Vernissage wird untermalt mit Musik von „Soll“. Die Ausstellung ist bis zum 23. September jeweils dienstags bis freitags von 16 bis 18 Uhr und samstags von 10.30 bis 13.30 Uhr zu sehen.

Nur zur Ansicht

Der Gelsenkirchener Künstler, Grafiker und Lyriker Wolfgang Sternkopf lädt am Samstag, 25. August, ab 17 Uhr zur Ausstellungseröffnung in das Atelier JRS an der Ruhrstraße 11a ein. Bis zum 16. September zeigt er unter dem Titel „Nur zur Ansicht“ 30 Werke, zumeist Kreidearbeiten, die mit Licht- und Schatteneffekten spielen. Rund die Hälfte der Exponate entstand in den vergangenen Wochen: „Eines der Bilder ist erst am Anfang der Woche trocken geworden, denn auf Kreide trocknet Farbe wirklich schwer“, erklärt Sternkopf lachend. „Seit 1969 beschäftige ich mich in der Kunst mit der Wellenlinie, diese kehrt also immer wieder in meinen Bildern“, fügt der Künstler hinzu. Dadurch, dass seine Kreidestücke unterschiedlich gebrochen werden, wirken die Werke sehr lebendig – auch wenn sie an der Wand hängen. Und natürlich hat es sich der Lyriker nicht nehmen lassen, ein entsprechendes Grafik-Text-Blatt zur Ausstellung zu entwerfen. Die Einführung in die Werke am Samstag gestaltet Peter Rose, bis zum 16. September darf jeweils donnerstags von 16 bis 20 Uhr geschaut werden.

Dreidimensionale Mystik

Genau wie in der „werkstatt“ werden auch die Werke von Helge von Czaplinski aus Horst mit Schwarzlicht angestrahlt, um die Bildstrukturen mit einem 3-D-Effekt herauszuheben. Mystische Welten mit Fabelwesen, Schlangen und Löwen treffen hier auf Bilder, in denen sich Czaplinski mit dem Thema Erneuerbare Energien auseinander gesetzt hat. Seine Ausstellung in der Art Galerie Unikat an der Husemannstraße 35 soll vor allem ein junges Publikum ansprechen. Deshalb wird die Eröffnung am Sonntag, 26. August, um 16 Uhr als Kunst-Event von Norbert Labatzki mit seinem musikalischen Können untermalt. Neben einem Workshop für Jugendliche gibt es auch ein Hinterhof-Grillen. Die Öffnungszeiten bis zum 26. Oktober: Montags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 14 Uhr.