Gelsenkirchen. .
„Gegensätze ziehen sich an“, weiß der Volksmund – und wenn man sich die Ausstellung, die am kommenden Sonntag, 2. September, um 11 Uhr beim Bund Gelsenkirchener Künstler an der Bergmannstraße 53 eröffnet wird, anschaut, dann ahnt man, was damit gemeint ist.
Hier treffen Werke von Christian Hardick und Wilfried Stephan aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und doch im Zusammenspiel ein sehr harmonisches Gesamtbild ergeben.
Auf der einen Seite sind da die detailgenauen Arbeiten des Autodidakten Christian Hardick: Der 58-Jährige arbeitete als Elektroingenieur, bevor er sich der Kunst verschrieb. Spuren seines Berufes lassen sich aber auch hier wiederfinden, etwa im Werk „Transientes Fachchinesisch“, für das er handgeschriebene Unterlagen und Fachbücher auseinandergeschnitten und kunstvoll wieder zusammengefügt hat. „Hier sind auch Elemente des Bergbaus, mit dem meine Arbeit zu tun hatte, zu sehen“, sagt der Künstler, und zeigt auf glänzende Knöpfe einer Bergmannsuniform, die an bunten Kabeln herunterbaumeln.
Ausstellung bis zum 29. September
Für ein Bild mit einem jungen Mann, der auf einem Kreuz sitzt und die Erde von oben betrachtet, hat Christian Hardick seinen Sohn Modell stehen lassen, für ein weiteres Werk Steinfiguren in Dresden abfotografiert und diese zur „Familienidylle“ in seinem Gemälde neu arrangiert.
Den starken Kontrast zu diesen detailreichen, figurativen Bildern bieten die Arbeiten des Gelsenkirchener Künstlers Wilfried Stephan, der lange als Grafiker in Australien lebte und arbeitete und inzwischen dorthin pendelt. Für die BGK-Ausstellung hat er intensive und farbenfrohe Bilder geschaffen. In den abstrakten Arbeiten lassen sich Fundstücke entdecken, von Stroh bis zu Asphalt-Brocken ist allerhand Skurriles dabei. Auch ein Teppich wurde extra in Brand gesetzt und bemalt.
Zu sehen sind die Werke bis zum 29. September samstags von 14 bis 17 Uhr. Die Einführung zur Werkschau am Sonntag gestaltet Klaus Goldbeck, das musikalische Rahmenprogramm die Band „Spleen 5“.