Gelsenkirchen. . Die Nachfrage nach gemeinsamem Unterricht für Kinder mit und ohne Förderbedarf steigt deutlich. In Gelsenkirchen gibt es zwar ab diesem jahr mehr Angebote. Aber so weit wie die Kitas sind die Schulen noch lange nicht. Sie sollten zum Maßstab werden, meint Wolfgang Heinberg (CDU).

Laut UN-Menschenrechtskonvention haben längst alle Kinder – auch solche mit speziellem Förderbedarf – das Recht, eine Regelschule zu besuchen. In der Realität ist das aber immer noch eher die Ausnahme, nicht nur in Gelsenkirchen.

Immerhin wurde hier die Zahl der Schulen, in denen Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam lernen können, zum neuen Schuljahr erhöht. An sechs statt bisher vier Grundschulen gibt es jetzt integrative Lerngruppen. Und neben der Gesamtschule Berger Feld und der Mulvany-Realschule bieten jetzt auch die Hauptschulen an der Frankamp- und an der Schwalbenstraße gemeinsames Lernen an. An der Frankampstraße wurden zwei Sonderpädagogen eingestellt, in Klasse 5 und 7 wird hier integrativ unterrichtet. Beim Schulamt kümmern sich zwei Lehrkräfte um die Übergänge von Kindern mit Förderbedarf in Grund- bzw. weiterführende Schulen. Die Nachfrage nach gemeinsamem Unterricht ist stark gestiegen.

Über den Stand der Dinge zum Thema Inklusion allgemein informierten sich in dieser Woche Sozialpolitiker der CDU-Ratsfraktion beim Landesjugendamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Heinberg ging es dabei auch darum, „zu ermitteln, wo was getan werden kann. Inklusion ist und bleibt eine Mega-Aufgabe, die uns noch über viele Jahre beschäftigen wird.

Knackpunkt ist der Übergang zur Schule

Einer der Knackpunkte ist der Übergang zwischen Kita und Schule.“ In NRW gehen drei Viertel aller Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in eine „Regel-Kita“; dank Extra-Geldern von Kommunen, LWL und Land für zusätzliches Personal. Beim Übergang in die Grundschule aber sind landesweit nur noch knapp 29 Prozent der Kinder im Regelsystem, an weiterführenden Schulen nur 12 Prozent, in Gelsenkirchen noch weniger. Der Kita-Bereich mit seinen Konzepten zur Realisierung von Inklusion kann und muss Maßstab für viele weitere Bereiche sein“, betonte Heinberg.