Gelsenkirchen. . Der Vorstand des KC Astoria wurde während der Jahreshauptversammlung nicht von den Mitgliedern entlastet. Der Präsident ist seit der Versammlung nicht mehr Präsident, aber noch Stadtprinz des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval. Er soll sich an finanzielle Gepflogenheiten nicht gehalten haben.
Beim Karnevalsclub Astoria herrscht seit der Jahreshauptversammlung Katerstimmung. Kein Humtata und Täterä, stattdessen lange Gesichter. Grund ist der Präsident, der seit dieser Versammlung kein Präsi mehr ist – aber als Michael II. immer noch die Stadtprinzen-Rolle des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval innehat.
Im November, als die WAZ das neue Stadtprinzenpaar vorstellte, da hatte Prinz und Präsi Michael II. noch gesagt, die Prinz- und Prinzessinnenrolle müsse aus eigener Tasche finanziert werden. Er sprach von rund 35.000 Euro. Nach Informationen der WAZ soll sich der Prinz, der als Präsident Zugriff auf die Vereinskasse des KC Astoria gehabt habe, daran indes – vorsichtig gesprochen – nicht so ganz gehalten haben. Auf der Sitzung sei massiver Widerstand laut geworden und die Kassenprüferin selbst habe empfohlen, den Vorstand nicht zu entlasten. Dem Rat sei die Mehrheit bei der Abstimmung gefolgt. Auf Druck der Versammlung habe der Prinz die Präsi-Rolle nieder gelegt. Auf der vereinseigenen Homepage heißt der Präsident zurzeit „vacant“.
Michael II. nach wie vor Prinz Karneval
Vizepräsident Harald Kauffmann wollte sich gegenüber der WAZ zu den Vorgängen nicht äußern. „Ich möchte nicht, dass Äußerungen unsererseits zu Unruhe führen. Ich will auch niemanden anklagen“, sagte er und sprach von einem „schwebenden Verfahren“.
Auch Hans-Georg Schweinsberg, der Geschäftsführer des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval, hielt sich geschlossen. „Michael II. ist nach wie vor Prinz Karneval des Festkomitees. Alles andere ist Vereinssache.“ Und der müsse „die Sache jetzt in den Griff bekommen“.
Wie ist es um den Verein bestellt?
Und was sagt Prinz Karneval selbst? „Nach dem jetzigen Stand der Dinge gebe ich dazu keine Stellungnahme ab“, betonte er. Den Vorwurf, er habe sich an der Vereinskasse bedient, weist Michael II. von sich. „Wir sind vom Verein unterstützt worden. Und der KC Astoria steht nach der Prinzensession noch gut da.“
Nun, andere sehen den Verein dagegen schon kurz vor der Pleite.