Gelsenkirchen. Der närrische Dreisprung zu Weiberfastnacht: Rathaussturm, Schlosseroberung, Festzelt-Fete – und Rosenmontag geht’s zum Zug nach Erle. Dort setzen sich 950 Teilnehmer und 24 Motivwagen in Bewegung.
Warmschunkeln und Eintanzen in der Markthalle Buer gehören Donnerstag früh quasi zur Narren-Pflicht. Spätestens um 10.30 Uhr ist dann allerdings ein Stellungswechsel empfohlen. Doch keine Sorge, der Weg ist bekanntlich kurz: Mit dem Rathaussturm in Buer beginnt Weiberfastnacht die jecke Machtübernahme. Unter der Führung des Gelsenkirchener Stadtprinzenpaares Michael II. und Martina II. steht um 11.11 Uhr der traditionelle Sturm auf den begehrten Stadtschlüssel an. Bei der Verteidigung seines Dienstsitzes wird Oberbürgermeister Frank Baranowski unterstützt von Bürgermeisterin Gabriele Preuß und Bürgermeister Klaus Hermandung.
Begleitet wird das Stadtprinzenpaar unter anderem vom Festkomitee Gelsenkirchener Karneval, der Prinzengarde des KC Astoria und dem „Weiberchor“ der Stadtverwaltung. Im Anschluss führt der Eroberungszug von Buer aus nach Horst. Dort werden die Narren um 14 Uhr versuchen, das Horster Schloss von Bezirksbürgermeister Joachim Gill zu erobern. Wegen Karneval wird der Dienstbetrieb im Rathaus Buer teilweise auf Notdienste beschränkt sein.
Legendär ist der Festabend im Zelt auf der Königswiese. Ab 19.11 Uhr wird die Feier-Meute dort von Big-Brother-Jürgen, der Band Geier Sturzflug und De Boore eingestimmt.
Über die Cranger Straße führt traditionell am 20. Februar der Rosenmontagszug. Um 14.30 Uhr gibt Zugleiter Werner Preißler das letzte Mal nach 30 Jahren den Startbefehl und setzt 24 Motivwagen, elf Fußgruppen, Tanzgarden und Spielmannszüge in Bewegung. Mit dabei ist erstmals eine brasilianische Samba-Truppe. 950 Teilnehmer und an die 100.000 Besucher werden erwartet. Als Wurfgut stehen allein 11,5 Tonnen Bonbons bereit.
Verkehrsregeln für den Rosenmontag
Für den Rosenmontagszug muss die Cranger Straße zwischen Middelicher Straße und der Auguststraße ab 13 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. In der Auguststraße gilt zudem ein absolutes Haltverbot.
Um die Aufstellung des Zuges zu ermöglichen, wird aus Sicherheitsgründen die Willy-Brandt-Allee zwischen der Münsterstraße und der Auguststraße von 12.30 bis 15.30 Uhr für den Verkehr in Fahrtrichtung Richtung Adenauerallee gesperrt. Eine Umleitung wird ausgeschildert.
Während des Rosenmontagszuges ersetzt die Bogestra den Schienenverkehr der Linie 301 durch Busse. Um diese Busse für den Einsatz abstellen zu können und das Ein- und Aussteigen zu ermöglichen, wird auf der Vinckestraße zwischen der Tunnelausfahrt und der Horster Straße, in der Goldbergstraße am Busbahnhof und auf der südlichen Fahrbahn der Emil-Zimmermann-Allee ein absolutes Halteverbot eingerichtet.
100 Kg Bonbons
Alle Fahrzeughalter werden gebeten, ihre Fahrzeuge rechtzeitig zu versetzen. Fahrzeuge, die nach 13 Uhr noch im Fahrbereich des Rosenmontagszuges und den genannten Bereichen abgestellt sind, müssen zur Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer kostenpflichtig abgeschleppt werden.
Die Verwaltung kündigt an, das der Verkehrsüberwachungsdienst der Stadt Gelsenkirchen die Einhaltung der Verkehrsverbote überwachen wird.
Der närrische Terminkalender
Falkentreff: Am Freitag, 17. Februar, lädt der neue Kinder- und Jugend-Treff der Falken an der Rheinischen Straße 62-64 zum Kinder-Karneval ein. Kinder und Teens zwischen 6 und 12 Jahren können zwischen 16 und 18 Uhr zusammen spielen und feiern. Eine Verkleidung gehört zur Pflicht. Einlass ist ab 15 Uhr, der Eintritt beträgt 1 € und der Vorverkauf startet ab sofort.
Jecke Schützen: Die Ückendorfer Schützen feiern am Karnevalssamstag, 18. Februar, ab 19.11 Uhr im Vereinsheim der Gelsenkirchener Schützengilde, Bochumer Straße 190. Dabei tauschen sie den traditionellen grünen Schützenrock gegen bunte Narrenkappen. Das beste Kostüm wird prämiert.
Megaparty: Ein bisschen Karneval geht auch. Denn wer kann schon acht Stunden Karnevalsmusik am Stück erleben? Deshalb startet am Karnevalssamstag, 18. Februar, ab 20 Uhr im Volkshaus Rotthausen, Grüner Weg 3, die Mega-Karneval-Party. Der Name gibt schon das Programm vor: Nachdem das Stadtprinzenpaar, ein Männerballet und ein Partysänger die Gäste karnevalistisch in Schwung gebracht haben, wandelt DJ Tomnicka direkt nach dem Programm mit Chart Hits, GoGo Girls und Lasershow die Veranstaltung in eine Megaparty um. Die 2in1 Party kostet an der Abendkasse 10 €, Kostüme sind gerne gesehen, aber keine Pflicht.
Lalok Libre: Zur „Jecken“-Karnevalsparty ins `Lalok Libre` laden der Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in Kooperation mit den Schalker Falken ein. Am Samstag, 18. Februar, können Kinder von 9 bis 12 Jahren von 16 bis 18 Uhr unter dem Motto „Wer bin Ich?“ und sich als Filmstars, Sänger oder Superhelden verkleiden. Um 18 Uhr geht’s dann weiter für die Teenager (ab 13 Jahren), die bei Musik und alkoholfreien Cocktails bis ca. 21 Uhr ohne ihre Eltern feiern können. Für die Teenies gilt an der Dresdener Straße 87 das gleiche Motto, bei dem ebenfalls Kostümzwang herrscht. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei..