Gelsenkirchen. . Naim Najera Nacer (13) aus Puebla ist Austauschschüler in der 8a des Leibniz-Gymnasiums. Mit einem Referat stellte er jetzt seine Heimat vor.

„Das schmeckt wie eine Mischung aus Lakritz und Süß-Sauer-Sauce“, rief ein Schüler. Er meinte damit eine besondere mexikanische Süßigkeit, die der Austauschschüler Naim Najera Nacer (13) extra aus seinem Heimatland mitgebracht hat. Seit Februar ist der 13-jährige Mexikaner in Deutschland. Er besucht hier für ein halbes Jahr die Klasse 8a des Leibniz-Gymnasiums in Buer.

Um seinen deutschen Mitschülern sein Heimatland etwas näher zu bringen, hatte Naim ein Referat mit kurzen Filmen und vielen Informationen über Mexiko vorbereitet. Damit die Schüler des Leibniz-Gymnasiums einen echten Eindruck von Mexiko bekommen, hatte er sogar ein paar typisch mexikanische Dinge mitgebracht, darunter zum Beispiel ein buntes Spielzeug aus Holz. „Damit spielt jedes Kind in Mexiko“, erzählte Naim.

"In Mexiko ist mehr Fiesta"

Dass die deutschen Schüler mit den mexikanischen Süßigkeiten nicht so viel anfangen konnten, wunderte den kleinen Mexikaner nicht: „Hier ist alles ein bisschen anders als in Mexiko." Und damit ist nicht nur das Essen gemeint.

„In Deutschland gibt es zum Beispiel viel mehr hohe Häuser als in Mexiko, bei uns haben die meisten nur eine Etage“, erklärte der 13-Jährige. „Und auch die Deutschen selbst sind anders. Hier sind zwar alle sehr nett, aber in Mexiko ist mehr ‚Fiesta‘“, stellte Naim lachend fest.

In Mexiko besucht der Austauschschüler eine deutsche Schule

Im mexikanischen Puebla geht Naim auf eine deutsche Schule, das Colegio Humboldt. Dort wird er zur Hälfte auf Deutsch und zur Hälfte auf Spanisch unterrichtet. Deshalb spricht er auch sehr gut Deutsch. Sein Auslandsaufenthalt ist eine Empfehlung von seiner Schule, damit er die Sprache noch besser lernt. „Seit ich hier bin, hat sich mein Deutsch sehr verbessert“, berichtete Naim. „Ich kann andere viel besser verstehen und denke jetzt sogar auf Deutsch.“

Trotzdem ist es für seine deutschen Mitschüler auch hilfreich, dass Naim Spanisch spricht. „Er hilft uns oft in Latein, weil er Vieles aus dem Spanischen ableiten kann“, erzählte Mitschülerin Lena (13). Auch Klassenlehrer Wilfried Specht schwärmt vom Mexikaner. „Er ist ein angenehmer und höflicher Schüler. Er kommt gut im Unterricht mit. Außerdem ist er sehr selbstständig“, versicherte der Englischlehrer.

Die Abschiedsparty für den mexikanischen Schüler ist schon geplant

Denn obwohl Naim erst 13 Jahre alt ist, macht es ihm gar nichts aus, so weit weg von zu Hause zu sein. Jeden Tag fährt er mit seinem Schokoticket von Essen nach Gelsenkirchen zum Leibniz-Gymnasium. In Essen wohnt er bei einer Gastfamilie. Der Kontakt ist durch eine Freundschaft von Naims Mutter entstanden.

Noch bis August in diesem Jahr bleibt der 13-jährige Mexikaner in Deutschland. Seine Klasse hat für ihn bereits eine große Abschiedsparty geplant. „Wir wollen auch noch einen gemeinsamen Ausflug machen und ihm etwas zeigen, was er noch nicht kennt“, erzählte Klassenlehrer Wilfried Specht. Was, wird noch nicht verraten.