Gelsenkirchen. . Seit 2009 bietet das Projekt „Kirche für Kinder“ unbürokratische Finanzhilfe für bedürftige Jungen und Mädchen. Unterstützung in Sachen Schule, Sport, Freizeit und Musik.

Früher sagten Kinder, wenn etwas sehr leicht zu machen war: „Das ist doch kiki!“ Dieses Wortspiel ist 2009 von der Katholischen Stadtkonferenz aufgegriffen worden. Seitdem greift das damals gegründete Projekt „Kirche für Kinder“ – Kiki – armen Kindern unter die Arme. Mit insgesamt knapp 20 000 Euro konnten die neun Mitglieder seither finanziell schwachen Jungen und Mädchen einige (einfache) Wünsche erfüllen.

Kiki ermöglicht Nachhilfe, Musikunterricht, Sport, Schul- und Sportfreizeiten. Ein gutes Beispiel für die Bereiche, in denen Kiki wirkt, ist der neueste Antrag, der Ute Vieth (43) aus Horst vorliegt: Die Eltern eines Jungen können das Geld für eine Schulfreizeit nicht zahlen. Der Förderverein der Schule übernimmt 135 Euro, bleiben 135 Euro Eigenanteil – zu viel für die Eltern. „Es ist schon alles versucht worden“, sagt Ute Vieth, die der Lehrerin, die Kontakt mit ihr aufnahm, das Geld schon zugesichert hat. Bis zur Überweisung hat die Pädagogin das Geld aus eigener Tasche bezahlt.

"Viele Kinder waren noch nie im Urlaub"

„Viele Kinder waren noch nie im Urlaub, geschweige denn im Ausland“, sagt Ralf Berghane (47, Horst) vom Projekt Kiki, der sich auch an eine Italien-Fahrt eines Sportvereins erinnern kann: „Die hatten wirklich alles versucht, um Geld reinzubekommen: Autos gewaschen, Gärten gepflegt, eine Halloween-Party veranstaltet.“ Bei so viel eigenem Engagement falle es leichter, eine kleine Finanzspritze zu gewähren.

Aber es geht nicht nur um Fahrten. „Mit eines der ersten Kinder, das wir unterstützt haben, war ein Mädchen, das Gitarre spielen wollte“, erinnert sich Eckhard Rensch (58, Feldmark) an die Anfänge. Die Gitarre stiftete die Schule, für den entsprechenden Unterricht kam Kiki auf. Oft würden sich die Zuwendungen auch positiv auf die Schulnoten auswirken. „Wir unterstützen aber auch nicht-katholische und nicht-christliche Kinder“, stellt Ralf Berghane klar.

Allein aus Spenden finanziert

2009 hatte man beim Bistum für die Kiki-Gründung 1000 Euro beantragt und sofort bewilligt bekommen. Und genau so schnell möchte das Projekt auch selber helfen – abzüglich der sonst üblichen Bürokratie. Bei Beträgen bis 100 Euro – so haben die Kiki-Mitglieder vereinbart – ist ein Mitglied alleine entscheidungsbefugt. Das Projekt finanziert sich allein aus Spenden. Ein nicht unerheblicher Teil kommt jedes Jahr bei der Spanischen Nacht zusammen, ferner gibt es einen Kontakt zur Manuel Neuer Kids Foundation.

Spendenkonto: Katholisches Stadtsekretariat Gelsenkirchen, Verwendungszweck: Kiki, BLZ 360 602 95, Kto. 112 830 20. Online: www.kiki-ge.de