Gelsenkirchen. . Zum vierten Mal hatte die spanische Gemeinde in Gelsenkirchen zur Benefizveranstaltung “Spanische Nacht“ geladen. 250 Zuschauer erlebten am Samstag im Schloss Horst einen Mix aus Musik, Gesang und Tanz. Höhepunkt: der Auftritt von Duende del Sur.
Einem Trommelfeuer gleich hallen die Geräusche der Absätze, wenn sie auf den Holzboden der Bühne krachen, durch die Glashalle von Schloss Horst. Zu fünft stehen sie vorne auf der Bühne, klatschen voller Anmut in die Hände, auf die Oberschenkel, und stampfen hoch erhobenen Hauptes im Gleichschritt mit den Füßen auf. Ein Tanz kann eben auch mal laut sein. Der stolze Flamenco aus Andalusien sowieso.
Die Karten für die 4. Spanische Nacht am Samstag waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Die Charity-Veranstaltung hat sich längst etabliert. Manuel Neuer sollte ja eigentlich auch da sein, sagt Veranstalter Eckhard Rensch (57), der Vorsitzende der Spanischen Gemeinde. Schalkes Keeper war nämlich Schirmherr der Spanischen Nacht. Die Einnahmen der Benefiz-Veranstaltung gehen ans Projekt „KiKi“ (Kirche für Kinder). Aber wegen des Sonntags-Spiels war der Nationaltorhüter verhindert. Und so hatte die Gruppe Duende del Sur (deutsch: Gefühle des Südens) verdientermaßen alle Aufmerksamkeit für sich.
Verschiedene Epochen des Flamenco
250 Zuschauer kamen in den Genuss von Musik, Gesang und Tanz - den drei untrennbaren Komponenten des Flamenco. „Die verschiedenen Epochen des Flamenco vermischen wir auch mit modernen Liedern“, sagt Percussionist Juan Jesús Perea Rodriguez, der bei Duende del Sur die Instrumente Cajón und Bongo bedient. Das Stück „Mi corazón“ sei ein gutes Beispiel dafür, so Rodriguez, weil es wochenlang weit oben in den Hitparaden vertreten gewesen sei.
Unmittelbar davor kommen die Flamenco-Freunde im Schloss Horst in den Genuss von „Zorongo“, einem Werk des spanischen Dichters Federico García de Lorca, nach dem in der Altstadt ein Platz benannt ist. Auch dort haben schon spanische Kulturveranstaltungen stattgefunden. Verhältnismäßig modern ist auch “Te quiero mucho“ - die spanische Variante von Franky Vallis Disco-Ballade „Can’t take my eyes off of you“.
Und was wäre eine Spanische Nacht ohne Tapas? In der Pause, die in ihrer Ausdehnung fast schon einer traditionellen Siesta gleichkommt, versorgen sich die Gäste mit Fleischklößchen in Soße, Tortilla und anderen Kleinigkeiten. Im Vorprogramm von Duende del Sur tanzte eine Kindergruppe. Wegen des großen Erfolgs der Veranstaltung, so Eckhard Rensch, plane man, die Spanische Nacht künftig an zwei Tagen steigen zu lassen. Es habe zwar schon Angebote für größere Hallen gegeben, aber „die Atmosphäre hier ist einfach optimal“.