Gelsenkirchen.

Die Volksbank Ruhr Mitte als ein Traditionsunternehmen der Region zu bezeichnen, ist sicher korrekt. Im 127. Geschäftsjahr zeigte sich das Haus zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis. Das teilte Dr. Peter Bottermann, Sprecher des Vorstandes, am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz für 2011 mit.

Diese Zufriedenheit spiegelte auch den Verlauf der tags zuvor durchgeführten Vertreterversammlung wieder. Einstimmig votierten sie am Montag für den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss und die Verwendung des Bilanzgewinnes in Höhe von 2,6 Mio. Euro.

Mitglieder bekommen Dividende von fünf Prozent

„Damit erhalten die 53.970 Mitglieder erneut eine Dividende von fünf Prozent“, sagte Bottermann. Dies sei ein Wert, den man mit herkömmlichen Anlagen auf dem Kapitalmarkt derzeit nur bei einer ungefähren Laufzeit von zirka 30 Jahren erreichen könne. „Außerdem stärken wir die Rücklagen, bauen unser Eigenkapital aus und erweitern die Möglichkeiten im Kreditgeschäft.“

Diese Zahlen kommen nicht von ungefähr. Bottermann und Vorstand Dieter Blanck lesen aus diesen Entwicklungen vor allem das Vertrauen der Menschen in die Bank und ihre Beratungsqualität. Nicht von ungefähr komme es daher auch, so der Sprecher, dass sogar die internationalen Ratingagenturen optimistisch reagiert hätten. „Sie haben die genossenschaftliche Finanzgruppe aufgewertet und mit einem positiven Ausblick versehen, sie hat jetzt ein A minus, während andere Finanzdienstleister abgestuft wurden.“ Der Verbund der 1121 Volksbanken in Deutschland sei damit die bestbewertete private Bankengruppe in Deutschland.

Auch Passivgeschäft verlief zufriedenstellend

Dieter Blanck skizzierte das Passivgeschäft, das aus Sicht des Geldinstituts ebenfalls zufriedenstellend verlief. „Es gab Zuwächse bei den Kundeneinlagen und bei den Kreditgeschäften“ – deren Anteil paritätisch aufgeteilt war: 50 Prozent des Kreditgeschäftes wurde von Privatkunden bestritten, 50 Prozent vom gewerblichen Mittelstand aus der Region. Die Bilanzsumme, so der Volksbank-Vorstand, sei insgesamt um 3,4 Prozent auf den neuen Spitzenwert von rund 1,9 Mrd. Euro angestiegen.

Weitere Zahlen: Mit 1,12 Mrd. Euro lautet der Forderungsbestand nach der Verrechnung von Kredittilgungen gegenüber dem Vorjahr und ist mit 2,6 Prozent insgesamt stärker als erwartet gestiegen. Es gab neu zugesagte Kredite in Höhe von gut 250 Mio. Euro: 102 Mio. Euro im Bereich Gewerbe, 143 Mio. Euro im Bereich Wohnungsbau. Zum Stichtag verwaltete die Bank auf Giro-, Festgeld- und Sparkonten 1,48 Mrd. Euro, ebenfalls vier Prozent mehr als im Jahr 2010.

Kunden wollen Sicherheit statt Chancen

Einzig im Wertpapiergeschäft sanken die Umsätze der Volksbank Ruhr Mitte bis zum 31. Dezember 2011 leicht, teilte der Vorstand mit, weil die Kunden seit der Bankenpleite eher die Sicherheit als Chancen wünschten.

Die Volksbank Ruhr Mitte hat 37 Standorte mit 428 Beschäftigten (davon 31 Auszubildende). In den Standort Buer werden für einen Neubau sechs bis sieben Mio. Euro investiert; die Arbeiten sollen am 15. Mai beginnen (WAZ berichtete). Mit rund 500.000 Euro unterstützte die Bank im Jahr 2011 Vereine und Organisationen aus Kunst, Kultur, Sport und Bildung.