Gelsenkirchen. . Peter Bottermann, Sprecher des Vorstands der Volksbank Ruhr Mitte mit Sitz in Gelsenkirchen-Buer, ist zufrieden: Für das Geschäftsjahr 2010 kann die Bank einen Bilanzgewinn von 2,4 Millionen Euro verzeichnen. Dadurch erhöht sich auch die Dividende.

Faktisch betrachtet, geht es der Volksbank (VB) Ruhr Mitte gut. Im Jargon der Branche ist dann von Zufriedenheit mit Verlauf und Ergebnis die Rede. Dies reklamierte Dr. Peter Bottermann, Sprecher des Vorstandes, auch für das Institut mit Hauptsitz in Buer.

Für das Geschäftsjahr 2010 bedeutet das in Zahlen einen Bilanzgewinn in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Damit erhalten die 54.793 Mitglieder (plus 1040 gegen dem Jahr 2009) in diesen Tagen eine Dividende in Höhe von 5 Prozent (Vorjahr 4,5 Prozent) auf ihre gezeichneten Geschäftsanteile. 1,28 Millionen Euro lässt sich die Bank das kosten. „Alles in allem“, sagte Bottermann, „beläuft sich der für 2010 ausgewiesene Jahresüberschuss auf 4,425 Millionen Euro.“

Löwenanteil floss in Erhöhung der Rücklagen

Der Löwenanteil ist in die Erhöhung der Rücklagen geflossen, was für die Volksbank Ruhr Mitte grundsätzlich keinen außergewöhnlichen Charakter besitzt. Nach der Finanzkrise aber gewinnt genau das eine völlig neue Qualität, weil „die vom Bundestag beschlossene Bankenabgabe unfair und ungerecht ist, weil man alle über einen Kamm schert“, so Bottermann. Man könne eine Deutsche Bank nicht mit einer Volksbank vergleichen, „auch nicht, was das Risiko angeht“.

Sprachliche Entgleisungen machte der VB-Vorstand in diesem Zusammenhang gar bei Ilse Aigner (CSU) aus. Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz habe davon gesprochen, verdeckte Ermittler zur Kontrolle der Banken einzusetzen. Dagegen wehrt sich Bottermann ausdrücklich. „Das gehört in den Kontext Strafrecht, aber auf keinen Fall zu uns.“

Zurück zur Bilanz. Die Summe des Instituts erhöhte sich im Geschäftsjahr 2010 moderat um 1,4 Prozent auf den neuen Spitzenwert von 1,82 Milliarden.

Jahresendbestand bei Krediten geschrumpft

Nicht ganz zufrieden zeigte sich der Vorstand dagegen mit der Entwicklung des Finanzierungsgeschäftes; hier liegen die Neukreditzusagen bei 136 Millionen Euro und verteilen sich gleichmäßig auf gewerbliche Darlehen und Wohnungsbaudarlehen. Erfreulich für die Bank ist der Anstieg von zugesagten Sonderkrediten (plus 22 Prozent). Trotz dieser Entwicklung sei der Jahresendbestand mit 1,14 Milliarden Euro leicht um 0,8 Prozent geschrumpft, hieß es. Bottermann: „Das ist allerdings eher ein Nachfrageproblem.“

Träger des Wachstums, teilte VB-Vorstand Dieter Blanck mit, sei das Einlagengeschäft gewesen. Zum 31. Dezember 2010 habe die Bank auf Giro-, Festgeld- und Sparkonten ein Kundenvermögen in Höhe von 1,42 Mrd. Euro verwaltet. Blanck: „Das sind 2,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.“ Zusammen mit den Guthaben bei den genossenschaftlichen Verbundpartnern sei das Volumen um 80,4 Mio. Euro auf 2159,3 Mrd. Euro gestiegen.

Bleibt ein Blick auf das Wertpapiergeschäft. Vorstand Stefan Overwien machte eine leicht anziehende Tendenz aus, „auch wenn wir unsere Jahresplanung hinsichtlich des Provisionsertrages nicht ganz erreichen konnten“.