Gelsenkirchen.

„Das ist die Photovoltaik-Anlage. Sie wandelt das Sonnenlicht in Strom um“, erklärt Damian Difort und zeigt auf das Dach eines Hauses, an dem die blau glitzernden Zellen angebracht sind. „Daneben sieht man die solarthermische Anlage, die Warmwasser erzeugt.“ Eine kleine Gruppe folgt dem Zwölfjährigen bei einem Rundgang durch die Solarsiedlung Gelsenkirchen-Bismarck.

Für das Projekt „Solar na klar für Kids“, das vom Förderverein für solare Energie und Lebensqualität (SOL) und der Evangelischen Gesamtschule (EGG) initiiert wurde, führen ältere Schüler regelmäßig jüngere Kinder durch die Sonnensiedlung. So soll das Bewusstsein der Kleinsten für das Thema regenerative Energien geschärft werden.

Heizkosten sparen

Am Samstag fand nun eine Führung im Rahmen der „Woche der Sonne“ statt. Aufgrund des verregneten Wetters blieb die Gruppe recht klein, doch Damian erfüllte seine Aufgabe mit Bravour und erklärte, wie die Häuser mit Hilfe der Sonne Wärme und Strom produzieren und was dafür nötig ist. Gestartet wurde vor dem Solarpoint am Wendekreis vor der Gesamtschule. Hier gab es anhand einer Luftaufnahme einen ersten Überblick. Auf dem Weg durch die Siedlung erhielten die Zuhörer zahlreiche Informationen über die Rigole oder die Kollektoren auf den Dächern. „Die Fenster der Südseite sind sehr groß, weil die Sonne hier viel länger reinstrahlt. Auf der anderen Seite befinden sich kleine Fenster, um Wärmeverlust zu vermeiden. So können Heizkosten gespart werden“, verrät der junge Tourleiter.

„Durch das Projekt können wir nachfolgenden Generationen zeigen, dass man auch anders wohnen kann“, sagt Martin Weyer-von Schoultz, Vorstandsmitglied des SOL-Fördervereins und Didaktischer Leiter der EEG, der selbst in der Solarsiedlung wohnt.

Studienreferendar Patrick Skiba erarbeitete das Projekt und stellte mit Schülern verschiedener Jahrgänge im Rahmen einer Projektwoche eine Mappe mit Informationen zusammen, die auf die Führungen vorbereiten soll. „Die Kinder hören eher älteren Schülern als Erwachsenen zu", sagt Skiba. „Außerdem lernen die Großen so, ihr erworbenes Wissen sinnvoll zu vermitteln.“