Gelsenkirchen. . Bürger-Initiative hofft auf GGW und NRW-Bank. Zur Anwohnerversammlung in der Gesamtschule Ückendorf kamen nur noch 70 Personen. Donnerstag Demo-Start am Kreisverkehr in der Zechensiedlung.

Heute protestieren die Einwohner der Zechensiedlung Flöz Dickebank gegen den Verkauf ihrer Häuser an Häusser-Bau. Am Dienstag trafen sich die Mieter bereits zum dritten Mal nach Bekanntwerden der Verkaufspläne. Doch die Protestbewegung „Neue Wege für Flöz Dickebank“ steht am Scheideweg. Hatte die erste Einwohnerversammlung Ende Februar noch 300 Betroffene auf den Plan gerufen, kamen jetzt nur noch 70 Anwohner in die Gesamtschule Ückendorf. Die Initiative gab sich mit neuen Ideen aber weiter kämpferisch.

Richard Hoffman von der „Arbeitsgruppe Aktionen“ hofft für die heutige Demo (15 Uhr Kreisverkehr der Siedlung) auf mehr Zuspruch. Die Mieter wollen Schilder und Transparente aufhängen. Während der einstündigen Kundgebung sind unter anderem Interviews geplant, bei denen Mieter zu Wort kommen, die in Häusern wohnen, die von Häusser-Bau privatisiert wurden.

Optimismus durch Gutachten

„Ich glaube daran, dass wir es schaffen, über GGW und NRW-Bank den Verkauf an Häusser-Bau zu verhindern“, so Udo Brückner von der Initiative „Neue Wege für Flöz Dickebank“. Ihren Optimismus schöpfen die Mieter aus einem neuen Gutachten, das die Stadt in Auftrag gegeben hat und das eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zum Zustand der Häuser beinhaltet. Diese Berechnung wird Grundlage für das Gespräch zwischen Stadtdirektor Michael von der Mühlen und dem Bau-Ministerium in Düsseldorf am 20. April sein.

Brückner: „Das Gutachten ist ein Pfund, das wir einbringen können.“ Ein Kauf der Siedlung durch den Wohnungsriesen Vivawest ist nach WAZ-Informationen vom Tisch. Er scheint wegen des Investitionsstaus, unter dem die Häuser leiden, für das hiesige Unternehmen unwirtschaftlich. Brückner: „Wir müssen aufzeigen, wofür das Geld aus unseren Mieten die ganzen Jahre nicht verwendet wurde.“ Alle Mängel werden gesammelt der Annington mitgeteilt. „Dass bei der Instandhaltung nichts getan wurde, ist ein Fehler der Annington“, so Bezirksbürgermeister Bernd Lemanski. Der Protest geht derweil im Internet weiter: www.floez-dickebank-gelsenkirchen.de