Gelsenkirchen. „Allerliebstes bäsle häsle!“ So begrüßte Wolfgang Amadeus Mozart in einem Brief aus dem Jahr 1777 seine Cousine Maria Anna Thekla. Und genau mit diesen Worten begann das 5. Schloss Berge-Konzert, das vom Lions Club Buer initiiert wurde. Im Mittelpunkt standen zwei große Werke von Mozart und Vivaldi.
Die 17 Mitglieder der Neuen Philharmonie Westfalen widmeten sich im ersten Teil der Veranstaltung Mozarts Sinfonie Nr. 29 A Dur KV 201. Geleitet wurde das Orchester von Dirigent Dirk Erdelkamp. Das beschwingte und heitere Werk, das oftmals als vorläufiger Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens bezeichnet wird, schrieb der 18-jährige Mozart im Frühjahr 1774.
Mozart-Briefe
Die Gäste kamen aber nicht nur in den Genuss von Mozarts musikalischer Arbeit. Eingerahmt wurde die Darbietung des Orchesters von einer Lesung. Schauspielerin Antje Härle rezitierte packend und gefühlvoll aus Mozart-Briefen, die viel über seine Person und seinen Alltag verraten.
So schrieb er seinem Vater, dass er sich mit Constanze verlobt hatte, berichtete der Mutter vom Erfolg der Uraufführung seiner Oper „Die Gärtnerin aus Liebe“ und beschrieb in einem Brief an seine Schwester Nannerl, wie der Alltag eines Komponisten aussieht.
"Der alte junge Sauschwanz"
Für Erheiterung sorgt vor allem einer der berühmten Bäsle-Briefe, in denen er seine Cousine derb-zotig anspricht und sich mit den Worten „ich küsse sie 10000 mahl und bin wie allzeit der alte junge Sauschwanz Wolfgang Amadé Rosenkranz“ verabschiedet.
Nach der Pause erklangen Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Freuen durften sich die Besucher auf Konzertmeister András Ágoston, der den Part der Solovioline übernahm und sich nach dem Auftritt in den Ruhestand verabschiedete.
Tosender Applaus
Zuvor begeisterte das Orchester mit einer kraftvollen Darbietung der vier Jahreszeiten. Einen leuchtenden Frühlingshimmel und aufregende Herbstjagden konnten die Zuhörer förmlich vor dem geistigen Auge sehen und die lastende Hitze der Sommersonne sowie die eisige Kälte des Winters spüren. Das Publikum im voll besetzten Saal bedankte sich mit tosendem Applaus. Der Erlös des Konzertes ging wieder an das Oberhausener Friedensdorf.
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