Gelsenkirchen.

„Europa braucht das Geheimnis“ heißt das Motto der aktuellen Spielzeit am Musiktheater im Revier. Und „einen Ort voller Geheimnisse“ nennt Michael Schulz, Intendant des Musiktheaters im Revier, seinen Arbeitsplatz. Gar kein Geheimnis aber macht das Opernhaus aus seiner aktuellen Halbzeitbilanz.

Kein Wunder, denn die kann sich sehen lassen. Rund 67.000 Menschen haben seit Beginn der Spielzeit 2011/2012 genau 137 Aufführungen im Großen und im Kleinen Haus besucht. MiR-Geschäftsführer Dieter Kükenhöner: „Dabei konnte die prozentuale Besucher-Auslastung in allen Bereichen gegenüber der des Vorjahreszeitraums gehalten oder sogar ausgebaut werden.“

Auslastung gut für die Einnahmen

Heißt konkret: Die Opernproduktionen waren zu 74 Prozent ausgelastet, die Operette zu 90 Prozent und die Ballett-Produktion „Großstadt-Triptychon“ zu 57 Prozent. Das bedeutet eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent.

Im Kleinen Haus sind die „Comedian Harmonists“ der absolute Renner. Die Karten für diese Produktion sind nahezu komplett weg.

Selbst so schwierige Stoffe wie die eher unbekannte Oper „Merlin“ von Isaac Albeniz oder das Tanz-Wagnis „Großstadt-Triptychon“ entpuppten sich nicht als Flop.

Die beachtliche Auslastung schlägt sich positiv auf die Einnahmeseite des Opernhauses nieder. Das MiR kann mit einem Etat von rund 16 Millionen kalkulieren, 13 Mio davon schießt die Stadt zu, weitere Mittel fließen vom Land, von Sponsoren etc.. Allein im letzten Jahr konnte das Theater seine eigenen Einnahmen von 1,3 auf 1,74 Mio Euro steigern.

Infos auf dem Handy

Um weiter auf der Erfolgsschiene zu fahren, beschreitet das Musiktheater neue Wege beim Marketing. So konnte mit Hilfe von Gelsennet eine MiR-App installiert werden. Kükenhöner: „So können wir die Theaterbesucher auf zeitgemäße Weise auch auf ihrem Handy mit Informationen versorgen.“ Die App ist übrigens kostenlos.

In etwa einer Woche startet ein weiteres MiR-Novum: Ab dann nämlich können Opernfans ihre Tickets noch kundenfreundlicher online buchen. Sie können sich nicht nur für eine Preiskategorie entscheiden, sondern gleich mit Hilfe des Saalplans ihren Sitzplatz auswählen. Das Schlangestehen an der Kasse gehört der Vergangenheit an, denn die Tickets können am heimischen PC ausgedruckt werden. Einziger Wermutstropfen: Die Systemgebühr wird von 2,50 auf 3 Euro angehoben.

Dafür gibt es eine andere Vergünstigung: Das Musiktheater vergibt ab sofort Plus-Punkte. Wer eine Pluspunkte-Karte für 100 Euro erwirbt, bekommt 110 gutgeschrieben, für 190 Euro gibt’s 220 und für 280 Euro. Und wenn man mit diesen Pluspunkten Tickets kauft, gibt’s noch mal 10 Prozent Ermäßigung.