Gelsenkirchen. . Rund 3000 Besucher säumten die Straßen in Horst beim Umzug für die kleinen Karnevalisten. Um 11.11 Uhr setzte sich der Helau-Wurm mit Piraten, Drachen und jeder Menge Prinzessinnen in Bewegung.
Spiderman war aus New York angereist, die Prinzessin hatte sich gleich dutzendfach vom Märchenland aus auf den Weg gemacht, und sogar der sonst so finstere Darth Vader hatte sich vom Imperator beurlauben lassen und dem Todesstern den Rücken gekehrt, um am Sonntag beim Kinderkarnevalsumzug in Horst dabei sein zu können. Ihre Superkräfte hatten sie zu Hause gelassen und machten sich wie alle anderen Gäste auch zu Fuß auf den Weg durch Horst.
Auf 3000 Besucher schätzte Ralf Tinter (KC Astoria), der den Zug seit zwölf Jahren organisiert, den närrischen Tross, der sich pünktlich um 11.11 Uhr am Parkplatz an der Kranefeldstraße in Bewegung setzte und nach einer knappen Stunde Fußmarsch am Josef-Büscher-Platz angelangt war. 16 Fuß- und Wagengruppen inklusive Spielmannszüge waren unterwegs. „Ich versuche, immer mehr Gruppen zu bekommen“, sagte Tinter, der froh ist, in diesem Jahr auch einen Kindergarten auf der Straße zu haben: das Familienzentrum Diesterweg.
Was wäre der Adel ohne sein Volk?
Im Mittelpunkt des bunten Helau-Wurms, der sich über die Strundenstraße, Markenstraße, Devensstraße, Vestische Straße, Fürstenbergstraße und Essener Straße bis zum Josef-Büscher-Platz zog, stand sicherlich der Prinzenwagen, der eine prunkvolle Burg mit einem riesigen Schmetterling darauf darstellte und von dem aus Prinzessin Samira I. und Simon I. das jecke Fußvolk mit reichlich Kamelle bedachten.
Aber was wäre der Adel ohne sein Volk? Die Straßenränder säumten die unterschiedlichsten Wesen (Drachen, Frosch, Teufel), Helden (Ninja, Ritter, Pirat) und Berufsgruppen (Polizist, Feuerwehrmann). Ein Müllmann ganz in Orange kam seinem Berufsbild sogar naturgemäß nahe. Er lief vor und zurück, sammelte auf und stopfte in den Beutel. Der junge Mann pflückte keinen Müll von der Straße, sondern Bonbons, Lutscher, Schokoriegel und was die Gruppen sonst noch verteilten. Sogar Papiertaschentücher waren dabei. Die eigneten sich hervorragend zum Schokomund-Abwischen und Nasenputzen.
Karneval
Das allerbeste Kostüm hatte aber mit Abstand der kleine Oskar (4). Zwei Tage lang hatte seine Mutter Dagmar Petermann an dem unschlagbaren Astronauten-Outfit gearbeitet. „Der Helm ist aus Pappmaché und der Sauerstofftank auf dem Rücken ist ein Waschmittel-Karton“, sagte die Apollo-XII-Schneiderin. Das alles wurde dann mit einem Bettlaken umspannt. Auf die Idee war Oskar gekommen, weil in seinem Kindergarten der Weltraum gerade Thema ist.
