Gelsenkirchen. Der Heinrich-König-Platz besteht seit 25 Jahren. Festakt der Kolpingfamilie im Augustinushaus. Gedenkstele findet nach Umbau einen neuen Platz in der Nähe der Propsteikirche.

Im Sommer diesen Jahres wird der Heinrich-König-Platz aufgeräumt. Dann wird die verächtlich „Loch“ genannte Verteilerebene an der Ahstraße zugeschüttet. Und oben drauf kommt anschließend der neue Heinrich-König-Platz. Die Idee dahinter: Die Schaffung eines ebenerdigen Stadtplatzes, der wieder zum zentralen Ort der City wird und auch die anliegenden Gebäude, wie etwa die evangelische Altstadtkirche und die Propsteikirche St. Augustinus stärker miteinander in Verbindung setzt. Die Stadtplaner setzen große Hoffnungen in die breite, aufgeräumte Achse, die ihre Fortsetzung über die Ebertstraße bis zum Musiktheater finden soll.

Auch die Gedenkstele, die in einem Beetstück an der Brüstung zum Loch an den namensgebenden Vikar Heinrich König erinnert, wird im Zuge der Umgestaltung versetzt. Dort, wo sie heute steht, kann sie nicht bleiben. „Bei Veranstaltungen oder für rangierende Lkw wäre sie im Weg“, sagt der zuständige städtische Projektleiter Stephan Kemper.

"Wie begrüßen den Umbau des Heinrich-König-Platzes"

Weit muss die Stele nicht wandern. Später soll sie dort stehen, wo heute noch die Verteilerebene klafft – knapp 30 Meter südlich des ursprünglichen Standorts. Das ist so mit dem Kolpingwerk abgestimmt. Das war in die Planungen involviert und hatte die Gedenkstele seinerzeit gestiftet. Am 24. Mai 1992 ist sie enthüllt und gesegnet worden. „Wir begrüßen den Umbau des Heinrich-König-Platzes“, freut sich der Kolping-Bezirksvorsitzende Klaus Wehrhöfer über die bevorstehende Verwandlung der „Schmuddelecke“. Die Stele rücke ein Stück näher zur Kirche und auch die Positionierung vor dem entstehenden Georgshain findet Wehrhöfer positiv. „Früher gab es dort ein Georgshaus. Mit dem Georgshain entsteht dort in gewisser Weise auch wieder etwas altes, bewährtes.“

Mit einem Festakt hat die Kolpingfamilie Gelsenkirchen jetzt das 25-jährige Bestehen des Heinrich-König-Platzes gefeiert und seinem Namensgeber gedacht, der ab 1935 Vikar an der Propsteikirche und Kolping-Präses war, bevor er im Herbst 1941 verhaftet wurde – wegen einer staatsfeindlichen Äußerung. Im KZ Dachau starb er an den Folgen medizinischer Experimenten.

Festredner beim Festakt im Augustinushaus war Prälat Helmut Moll, Verfasser des deutschen Martyrologiums, in dem unter anderem 30 Märtyrer des Ruhrgebiets beschrieben sind, die Opfer der Nazis wurden – wie Heinrich König.

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