Gelsenkirchen.

Die Wurzeln des christlichen Lebens in Gelsenkirchen liegen am Heinrich-König-Platz. Schon vor 1000 Jahren kamen die Gläubigen dorthin. Am Samstag hat der neue Ruhrbischof den Stadtsüden erstmals besucht.

Und zwar genau dort, wo das katholische Leben seinen Ursprung hat. Pünktlich zum Patronatsfest der Propstei und Pfarrei St. Augustinus feierte Bischof Franz-Josef Overbeck bei seinem Antrittsbesuch die Eucharistie in der voll besetzten Propsteikirche.

Seit Dezember 2009 ist Franz-Josef Overbeck bereits in Amt und Würden. Mit dem Antrittsbesuch in Gelsenkirchen hat er nun die Hälfte seines Weges durch die Gemeinden im Bistum Essen zurückgelegt. Zuvor war Overbeck im Mai auch in der Gemeinde St. Urbanus in Buer zu Gast. Im April hatte Overbeck mit der Aussage „homosexuell zu sein, ist eine Sünde“ bundesweit noch für Aufregung gesorgt. Weniger streitbar und weitaus harmonischer fiel Overbecks Besuch in Gelsenkirchen aus.

Der Ruhrbischof, mit 45 Jahren der jüngste katholische Bischof in Deutschland, erinnerte an das Leben des heiligen Augustinus. Seine Lebensgeschichte, mit all ihren Schwierigkeiten und Wirrungen, sei stets mit der Frage nach dem eigenen ich verbunden gewesen. Overbeck: „Gerade in einer Stadt wie Gelsenkirchen, mit ihren vielen Religionen, gibt es auf diese Frage viele Antworten.“ Vorbildlich nannte er in diesem Zusammenhang die Lebensregeln, nach denen Augustinus selbst lebte. Und das Regelwerk wird durch das Evangelium vorgegeben. Overbeck betonte während der Heiligen Messe auch die Bedeutung des Gemeinschaftsgedanken innerhalb der Kirche und die Wichtigkeit der Bibel. „Man muss die Heilig Schrift kennen und in ihr lesen.“

Nach der Messe besuchte Overbeck das Augustinusfest im Gemeindehaus (das am Samstag und Sonntag statt fand), um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.